Erfahrungswerte mit der Serienstreuung habe ich noch nicht, sondern nur davon gehört. Das klingt aber ziemlich plausibel für mich.
Der Messfehler und insbesondere die Messmethode sind natürlich in jedem Fall ein wichtiges Thema. Ich verwende für meine Messungen meinen eagle Tree eLogger, der gegenüber meinem Wattmeter deutlich genauer an die Messwerte meines (nicht kalibrierten) Multimeters mit 0,03% Genauigkeit herankommt. Außerdem habe ich damit z.B. gegenüber der Shunt-Methode den Vorteil, dass ich Strom und Spannung in nahezu Echtzeit messen kann. Mit fließendem Strom ist so ein LiPo gerne schnell am Start, aber die Spannung bricht jedes Mal zeitverzögert und mehr oder weniger stark ausgeprägt zusammen.
Ich messe meine LiPos im Flug - der LiPo kommt unter einen entsprechend motorisierten Copter und dann gebe ich (mehrfach) so Gas, dass der Copter so viel Strom entnimmt, dass die Spannung der Zellen unter 3,3 Volt sinkt. Der zu diesem Zeitpunkt gemessene Strom (und Spannung) ist für mich die Peak-Leistung. Die Entladerate für den Dauerstrom rechne ich dann anhand der Herstellerangaben um. Einen 3s 2200,Ah 40/50c Turnigy habe ich nach 20-30 Zyklen mit dieser Methode wie folgt gemessen:
Erste Peaks: 59,4 A, 10 Volt
5.-8. Peak: 55 A, 10 Volt
Ergebnis:
Entladerate "Dauer": 20-22c
Entladerate "Peak": 25-27c
Ich gönne meinen LiPos gerne mal ein paar Zyklen bevor ich sie durchmesse, allerdings habe ich noch keinen merklichen Effekt gespürt, der darauf hindeutet, dass LiPos eine gewisse Zeit brauchen um bei 100% zu sein. Dafür sind die Rahmenbedingungen meiner Messungen einfach nicht gut genug um sowas nachzuweisen. Den einzigen Effekt, den ich spüre ist, wenn der LiPo vor Gebrauch kurz "gequält" bzw. auf Temperatur gebracht wird.
Ich lade meine LiPos zu 99,9% mit 1C, von Anfang an. Wenn es mal wirklich schnell gehen soll, dann mit 2C.