Nanowii - flyduino.net - Ein paar Fragen

#1
Morgen zusammen,
mein Copter (Xquad, 20cm Warthox Frame) ist so gut wie flugfertig ^^. Bevor ich aber das erste mal das Ding in den Boden ramme wollte ich erstmal noch paar Dinge fragen.
1. Die Nanowii lässt sich ja im Acro sowie im ACC Mode fliegen :
Im Acro ist ja nur der Gyro aktiv, folglich erkennt der Copter seine Lage und kann sich horizontal zum Erdboden ausrichten. Jetzt meine Frage, ist das richtig was ich da schreibe? Und tut der Copter das auch? Oder muss man eher kurz gegenlenken, und ihn selbst wieder gerade stellen?

Der Acc versucht dann noch zusätzlich zum gerade Stehen die Geschwindigkeit des Copter bei Mittelstellung der Sticks auf null zu bringen, stimmt das soweit?

2. Wirken sich die pid Werte auf beide Flugmodi aus, oder sind diese nur für ACC wichtig?

3. Die Nanowii ist zur Zeit noch auf 4mm Gyro Pads gedämpft, allerdings habe ich gehört das die Nanowii gerne eher härter bzw. direkter liegt. Hat hier jemand vielleicht Erfahrungen?

4. Das Gyroscope des Boards lässt sich ja auch kalibrieren, anschließend soll an der Funke getrimmt werden, korrekt?
Der Acc wird ebenfalls kalibriert und anschließend über das Board getrimmt?

Danke schonmal im Voraus an den, der mir die ganzen dämlichen Fragen beantwortet, ich werde mir sicher öfter vor den Kopf haun, aber naja, Vorsicht ist besser als Nachsicht :D
MfG Jonas
 

Docus

Erfahrener Benutzer
#2
1 Acro:
Was du in der Einstellung der NanaoWII suchst ist ANGEL(stabilisiert) oder HORIZON, das eine Mischung aus beidem ist. Ist keiner der beiden Modis aktiv, dann fliegst du "von Hand", musst also wie du gesagt hast den Copter immer zurück stellen.

2 PID:
ja, wirken auf beide

3 Lagerung:
ja, die NanoWII fliegt meiner Erfahrung nach besser wenn sie direkter gelagert ist, aber nicht komplett steif. Zu starke Vibrationen mag sie aber auch nicht.

Das Gyro kalibriert sich und muss dann nicht getrimmt werden, es "kalibriert" sich beim Anstecken des LiPos eh neu. Der ACC wird kalibriert und getrimmt. Über die Funke werden dann wirklich nur Kleinigkeiten getrimmt, ich stell meine Copter aber lieber so ein das ich da gar nichts trimmen muss.

Nebenbei zu den PID: Ich bin schon eine Menge Quads mit NanoWII geflogen, und bisher ist jeder Copter mit dem Board bis so zur 50cm Motor zu Motor Größe mit den voreingestellten Werten sauber geflogen. Klar müssen die PID noch nachgestellt werden, aber für den Anfang hält das Board den Copter sauber in der Luft.
 
#3
Sprich, wenn ich keinen extra Modus aktiviere fliegt sich der Copter eher wie ein Helikopter? Und wenn ich dann den anderen Modus aktiviere stabilisiert er sich selbst wieder?
Ich würd jetzt erstmal den Acro(das ist der nicht stabilisierte oder?) fliegen und dann nach und nach weiter Funktionen einrichten.
 

Docus

Erfahrener Benutzer
#5
Ich kenne deine Flugerfahrung nicht, aber normal tun sich Anfänger leichter erst mal im Angel, d.h. im stabilisierten Modus das fliegen grundsätzlich zu üben, und dann den "manuellen" zu trainieren.

Liegt aber an dir, zumindest für den ersten Start des Quads empfehle ich dir aber doch schon erstmal den stabilisierten, ob die Technik an sich geht. Leg halt auf den Aux1 einfach nen 2 oder 3 Wege Schalter, dann kannst du zwischen den Modis umschalten.
 
#7
>Der Acc versucht dann noch zusätzlich zum gerade Stehen die Geschwindigkeit des Copter bei Mittelstellung der Sticks auf null zu bringen, stimmt das soweit?

Hierzu noch: ACC/Angel "versucht" das meines wissen nicht bewusst, sondern das ist einfach ein physikalischer Nebenbeffekt des horizontalen Levelings. Ohne Motor in Fahrrichtung angeordnet/ mit den Motoren senkrecht dazu, kann ein Copter horizontal nur Fahrt aufnehmen, wenn er auch horizontal in Fahrtrichtung gekippt wird. Wenn ACC ihn dann bei Loslassen der Sticks wieder horizontal ausrichtet, wird die Fahrt in die vorherige horizontal Richtung eben gebremst und bei Gas geben kann er nur noch nach oben.

Nanowii (und die meisten aktuellen MultiWii FCs) machst Du auf die üblichen Distanzbolzen aus Plastik/Nylon mit M3 Zapfen, obendrauf ein Plastemutter oder je nach Aufbau eben den nächsten Plaste Distanzbolzen, fertig. Kein Stahlschrauben (würde aber wohl rein für die FC Sensoren auch gehen) und kein Dämpfung/Gummis o.ä.

Zu PIDs schließe ich mich an, ein Warthoxframe mit mit 3-4S und Motoren um 1000kV fliegt perfekt mit Defaults.

Bezüglich "in den Boden rammen": Nimm für die ersten Wochen günstige reine Plasteprops, nicht die schwarzen mit Carbon verstärkten, die brechen deutlich schneller (und die Vorteile merkt man am Anfang noch nicht), sonst passiert bei diesem Frame außer bei mit Vollgas in den Boden/Baum meist nicht viel.

Ich würde auch erst mit ACC/Angel beginnen, da fühlen sich die meisten sicherer, wenn's Dir zu sehr auf den Keks geht/Dir die "Bevormundung" zu groß ist, kannst Du es ja im Flug ausschalten und anderesrum, wenn es brenzlig wird, wieder einschalten, dazu etwas Gas und Du hast eine Verschnaufpause.

Viel gefährlicher als Crashs, ist aber das "Wegfliegen" des Copters, weil man sich zu weit weg gewagt hat bzw. die Lageorientierung verloren hat und krampfhaft versucht den Copter noch mit ACC/Level in der Luft zu halten, weil man hofft, doch noch die richtige Richtung zu finden, dass er wieder zu einem kommt und man ja bloß keinen Absturz haben will/den Copter weiter von sich weg ohne richtige Sicht auf den Landepunkt absetzen will. Sehr oft treibt der Wind den Copter dann immer weiter ab und in der eigenen Panik, ihn doch jetzt erst recht so weit weg nicht zu verlieren/absetzen zu müssen, wird es immer schlimmer, bis die Chancen, das Absturzgebiet einzugrenzen und ihn je wiederzufinden immer schlechter werden.
Ich sprech aus eigener Dummheit, den meisten Stress, die größten Kosten hatte ich anfangs mit solchen "Flyaways".
Das passiert aber nur mit ACC/Angel, bei freiem Acro/Rate Fliegen ohne die horizontale Stabilisierung nicht, da rauscht der Copter mit Sticks in der Mitte früher oder später in den Boden (außer bei sehr viel Gas und passender Lage).
Abhilfe:
- Konsequent nah bei sich fliegen, vor allem die ersten Wochen!
- Wenn sich so ein Fall anbahnt, lieber bewusst langsam absetzen/kontrolliert abstürzen lassen, jede 10s länger macht es nur noch schlimmer, mehr als Props kostet es meist nicht.
- Vor Start sich selbst eine Grenze setzen, bis zu der man max. fliegt und eine zweite, bei der man ihn spätestens runterzwingt.
- Gegen den Wind fliegen.
- Seeeeeeehr hilfreich zum Wiederfinden ab ca. 50m Entfernung ist ein Loc8tor und der Sender/Tag am Copter wiegt nur 5g und ist autark vom Fluglipo. Ist recht teuer, aber hilft auch bei "normalen" Abstürzen in näherer Umgebung z.B. beim Acrofliegen, da kann die Suche auch beim Plumps in den Schrebergarten oder im Sommer in den hochstehenden Weizen/Mais auch bei noch nicht so großer Entfernung mühsam werden. Ich hab an fast allen meinen Coptern so einen Tag
- ACC "überwinden" und frei fliegen lernen
 
#8
So danke erstmal für die Hilfe, hatte heute den ersten Testflug und es lief aus meiner Sicht super!
Steht gut in der Luft, nur das Feintuning fehlt natürlich noch.
Hatte zugegeben echt Schiss beim Gas geben :D
Crash hatte ich noch keinen, Props sind zur Zeit die HQ Props von Flyduino, sind recht weich.
Mach jetzt noch das Landegestell und die Akku Halterung fertig und geh dann mal etwas gewagter Fliegen (hust alles über 10% Ausschlag kommt mir schon gesagt vor :D).
Distanzbolzen werde dann samt neuen selbstsichernden Muttern bestellt. Kann ich sonst auch evtl. Mir erstmal mit doppelseitigem starkem Klebeband behelfen, bin zu geizig wieder 5,90.- Versand zu zahlen :D

Gruß Jonas
 
#9
Du brauchst für die FC keine selbstsichernden Muttern und vor allem sollte da besser kein Metall sein (kann je nach FC zu Kurzen führen). Plastikdistanzbolzen und Plastikmuttern, fertig. Das Plastik hat außer der für die FC passenden "Lagerungshärte" außerdem den Vorteil, dass es im Extremfall zuerst abreist/abschert und die FC evtl. noch heile bleibt, während bei Metallschrauben+Muttern die FC zerrischen wird, wenn die CPs brechen. Braucht allerdings extrem Gewalt/extrem viel "Unsinn", um das zu schaffen, passiert sehr selten, mir in 2 Jahren und hunderten von Crashs (mit viel Unsinn" oder extremem Leichtbau...) 1 oder 2 mal, wenn Dir das jetzt schon passiert, würdest Du was falsch machen, also keine Sorge.

Bitte kein Klebenand und keine Stahlmuttern für die NanoWii, ich kann Dir 4 Distanzbolzen und Muttern aus Plaste per Brief für einen warmen Händedruck schicken, wenn Du mir per PN Deine Adresse sagst und wie hoch sie sein sollen (5mm, 10mm? Vermutlich 10...). Werden allerdings evtl. weiß sein.

Gruß
Jo
 
#10
Danke für das Angebot auf jeden Fall, aber das ist echt nicht nötig :), ich such mir die nachher mal raus, muss eh noch bisschen was bestellen. Ist Polyamid als Material geeignet? Und soll dann zwischen Mutter und Board noch ne leichte Dämpfung, oder einfach direkt drauf?
Gruß Jonas

Edit: Grad nochmal die Windstille ausgenutzt, der Quad steht echt super in der Luft, hat ordentlich Wums und ist agil, macht echt Spaß, muss mich selbst zurückhalten, um nicht irgendnen Quatsch zu machen. Jetzt weiß ich auch was du meintest mit Orientierung verlieren, grade bei großer Höhe muss man schon aufpassen.
Jetzt nochmal 2 Dinge:
1. Ich bin super zufrieden mit den Flugeigenschaften, soll ich trotzdem nochmal was an den PID Werten spielen, oder ist das eher zweitrangig?
2. Beim Sinken (35-40% Hovern, 20-30% Gas zum Sinken) wird das Teil aus meiner Sicht instabil, klar, macht physikalisch auch Sinn, auch das Abfangen ist kein Problem, aber kann man das evtl. noch bisschen verbessern oder gehört das einfach dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:

Docus

Erfahrener Benutzer
#11
Hallo, ja die Poliamyd-Teile sind top, keine zusätzliche Dämpfung erforderlich.

Wenn du zufrieden bist, lass die PID´s. Du kannst dann an den Rates drehen wenn du ihn flippiger willst.

Wenn du an einer Stelle gerade nach unten sinkst ist es klar das er etwas instabiler wird, das liegt daran das er dann ja genau in die Luft reinfliegt (absinkt) die er gerade eben schon nach unten weggedrückt hat.

Der Effekt nenn sich Wirbelringstadium (vortex ring state): http://de.wikipedia.org/wiki/Wirbelringstadium

Kann sogar große Helis zum Absturz bringen. Je größer der Quad, umso "schlimmer" wird der Effekt. Teste beim sinken mal dabei den Quad wie auf einer Rampe herunter zu holen, also sink nicht nur, sondern fliege ich auch seitlich auf eine andere Position. Geht auch Ringförmig, also ne Spirale fliegen, oder einfach langsamer sinken, wenn es denn an der Stelle sein muss.
 
#12
>Ist Polyamid als Material geeignet?

ist ok. Welches Plastik ist ziemlich egal.

>Und soll dann zwischen Mutter und Board noch ne leichte Dämpfung, oder einfach direkt drauf?

direkt drauf

>1. Ich bin super zufrieden mit den Flugeigenschaften, soll ich trotzdem nochmal was an den PID Werten spielen, oder ist das eher zweitrangig?

bei diesem Quad und dieser FC nicht dran fummeln. Der einzige werth an dem zu drehen kannst sind die rates für roll yaw pitch dann dreht und flippt er schnelker,muss aber auch besser kontrolliert werden.
>2. Beim Sinken (35-40% Hovern, 20-30% Gas zum Sinken) wird das Teil aus meiner Sicht instabil, klar, macht physikalisch auch Sinn, auch das Abfangen ist kein Problem, aber kann man das evtl. noch bisschen verbessern oder gehört das einfach dazu?

dieser sog. downwash ist normal, bei größeren props sogar noch viel schlimmer. Beste Abhilfe: Lernen nicht senkrecht zu sinken sondern immer zusammen mit einer horizontalen Bewegung,also rechts oder links vor oder zurück.
 
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#14
Ok danke für die Antworten, Polyamid Distanzbolzen werden dann bestellt, die PIDs bleiben erstmal. Da geh ich mal irgendwann vielleicht nochmal in Ruhe dran, das Beste gibts schließlich erst, wenn man das Schlechte kennt.
Vortex Ring State kannte ich schon, habs mir allerdings nicht so heftig vorgestellt :D, deine Tipps werde ich beherzigen. Echt witzig eigentlich, das senkrecht hoch schneller geht als runter ^^.
RC Rate mach ich heute noch bissle runter, 90% ist mir doch noch zu arg.

Danke für die ganze schnelle Hilfe hier, das Forum ist echt top!
Gruß Jonas
 
FPV1

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