Ich wollte hier noch einmal eine kurze Rückmeldung geben und mich bei vielen aus dem Forum bedanken.
Ich habe mir zwischenzeitlich die Airwave-Module (25mW) in UK bei active-robots, eine Kamera FH18C5VPAL von Foxtech, CL-/SPW-Antenne von rabe2000, ein 7"-TFT und Kleinmaterial von Reichelt (nicht SMD) bestellt und verbaut.
Als Flieger habe ich einen Junior S genommen, weil der von meinen aktuellen Fliegern am geeignetsten war.
Fliegerseitig: Statt der Kabinenhaube wird nun ein Sperrholzrahmen auf den Rumpf gesetzt, auf dem der Sender, die Kamera, ein 200mAH/2S-Lipo und ein 5V-Linearregler verbaut ist. Ich musste nur ein kleines Bleistück als Gegengewicht am Heck verbauen. Beim normalen Fliegen merkt man praktisch keinen Unterschied, ob mit oder ohne FPV.
Das Empfängermodul habe ich zusammen mit Kabeln und Stromversorgung provisorisch auf eine Sperrholzplatte auf einem Stativ angebracht, so dass die Antenne dann ca. 1,7m hoch steht. An einem zweiten Stativ ist das 7"-TFT (bei dem hier viele schreiben, dass es schlechte Kontraste/Helligkeiten hat) mit schwarzem Karton als Sichtblende angebracht.
Erstmal das positivste: Alles funktionierte auf Anhieb.
Dann ging es an den Erstflug (wie alle anderen auch mit L/S-System und teilweise mehreren Spottern/Neugierigen. Das Modell hatte so keine Chance zu entkommen. Das Bild war gut, aber wie ich auch erwartet hatte, war die Orientierung extrem schwer. Ich fliege auf dem Platz seit mehr als 30 Jahren, aber direkt nach dem Wechsel auf dem Bildschirm: "Äh, wo bin ich?" Das sieht wirklich völlig anders aus. Jetzt nach einigen Flügen hat es sich gebessert und ich lerne mehr Landmarken kennen, aber ohne Spotter, wäre ich verloren gewesen.
Steigflüge waren nur recht flach möglich, weil sonst der Horizont aus dem Bild verschwand und dadurch keine Lageerkennung mehr möglich war. Die Lage bezgl. der Längsachse kann man durch die Lage des Horizontes sehr gut und einfach erkennen. Bezgl. der Querachse fand ich es wesentlich schwieriger. Auch sehr überraschend war ab und zu, welche Höhe man laut Bildschirm zu haben scheint und wie das mit dem Blick zum Modell korrespondiert. Rein nach Bildschirm hätte ich oft anders geschätzt. Das ganze dürfte alles eine Gewohnheitssache sein.
In die Steuerung eingreifen brauchte der Lehrer nie, nur eben ab und zu sagen, in welche Richtung man drehen sollte. Auch die Landungen klappten völlig problemlos, ob wohl ich davor am meisten Angst hatte. Wie heisst es so schön: Das einzig Gefährliche am Fliegen ist die Erde. Doch es reichte da völlig aus, dass der Lehre bestätigte, dass die aktuelle Höhe ideal für eine Landung ist. Nun, ist auch kein Wunder. Rund um den Platz keinerlei Bäume, nur Felder. Ein leichter Gegenwind von ca. 20km/h, so dass das Modell sowieso schon relativ langsam gegenüber dem Boden ist und eine Platzlänge zum Landen von ca. 230m. Wer da nicht trifft, ist wohl selber Schuld.
Da ich weder Höhe noch Entfernung messen kann, ist es schwer zu sagen, wie weit die Entfernung war. Anhand der überflogenen Landmarken und Google Earth war es horizontal knapp über 400m. Vertikal müssten es zwischen 100 und 150m gewesen sein. Das Bild war gut, bei den größten Entfernungen kam ab und zu ein klein bisschen Schnee dazu, aber nur minimal.
Im Luftraum gab es nur eine Stelle, bei der es reproduzierbar für knapp unter 1s zu einem kompletten Ausfall des Videosignales kam. Dummerweise genau in der Einflugschneise. Die Entfernung war nicht groß (ca. 100-150m), die Lage des Modelles nicht anders als sonst. Meine Vermutung: Wir haben in einiger Entfernung zum Platz einen Funkturm stehen, von dem bekannt ist, dass er eine Richtfunkstrecke hat und der auch so ansonsten recht stark durch die Gegend sendet. Vor einigen Jahren hatten wir etliche Modellausfälle mit 35MHz an einer ähnlichen Stelle. Die RegTP hat damals Messungen vorgenommen und bestätigt, dass es hier teilweise zu Störungen kommen kann, wenn man keinen Doppel-Super-Empfänger verwendet. Daran musste ich denken. Allerdings finde ich es komisch, weil ja jetzt die Situation eigentlich anders herum ist. Der Empfänger steht am Boden immer an der gleichen Stelle außerhalb der Störsignale in Bodennähe und der Sender fliegt durch die Problemzone. Kann so etwas einen Sender stören?
Nun ja, langes Schreiben kurzer Sinn. Es funktioniert, macht Spaß und macht Lust auf mehr. Vielen Dank an alle hier im Forum für die vielen Tipps und Anregungen.
Weitere Pläne erst einmal:
- Weitwinkellinse (ist schon bestellt)
- Bodenstation schöner in einer Kiste einbauen und das Problem mit dem Schaltregler für den Empfänger lösen (aktuell pfusche ich einfach mit zwei Akkus.
)
- Bixler mit verstärktem Tragflächenverbinder als Trägermodell
- Videobrille
- OSD