Das Wesentliche ist geschafft, ich muss noch ein paar Ersatzteile eintüten, dann ist das Thema „Hubsan“ fürs Erste erledigt. Die Datenbank ist gelöscht, unter der bekannten Webadresse ist der halbwegs tagesaktuelle Stand der „monetären Außenstände“ zu sehen.
Für diejenigen, die eventuell selbst mal eine Sammelbestellung durchführen möchten, versuche ich, das zusammenzufassen, das ich dank eurer Hilfe gelernt habe.
Man könnte kurzfassen:
Einkaufspreis plus anteilige Versandkosten mal 1,5 ist Abgabepreisminimum, wenn KEIN Gewinn beabsichtigt ist, EK mal 2 ist absolutes Minimum, wenn ein kleiner Gewinn beabsichtigt wird. Besser vorher klären, wie das Zollhandling ablaufen soll (CE- und sonstige Importnotwendigkeiten VORHER klären, Sondermüll ohne CE gar nicht erst anfassen!). Bestellprozedere automatisieren und per Datenbank Aufwände reduzieren. Generell: Aufwand nahe Null ist das absolute Maximum, also alle „outsource-baren“ Vorgänge outsourcen (ist meist sogar billiger als Selbermachen, man denke nur an „Verpackungsmaterial“). Nirgends mit „wird schon gutgehen“ rechnen, unter keinen Umständen. Im Zweifel mehr Spielraum als kein Spielraum.
Eine persönliche Einschätzung:
Punkt Eins: Wird der Abgabepreis inkl. Nebenkosten gleich oder größer dem aktuellen Marktpreis minus 20%: Finger weg. Warum? Abgesehen von der garantierten Diskussion lohnt sich eine Sammelbestellung dann rechnerisch nicht wirklich. Für Facebookler: 10% kann man „in real life“ (bei echten Menschen, nicht in der Online-„Wirklichkeit“) selbst fast immer raushandeln, 10% sackt der Preis über kurz oder lang sowieso und für die restlichen 10% den Aufwand zu betreiben ist Quatsch. Außerdem hat man in der Bestellung dann einen zu großen Anteil Menschen, die für jeden Cent Ersparnis ihre Religion zu wechseln bereit sind – das sind genau die „Kunden“, mit denen man nichts zu tun haben wollen sollte. (20% Abgabepreis-Vorteil mögen sich lohnen, wenn der Sammelbesteller selbst Händler ist und nochmal 20% übrig hat ODER wenn man alles „rein privat“ abwickelt und akzeptiert, im „Notfall“ in Sachen Gewährleistung und Co ein Jahr nach Ende der Aktion immer noch Stress zu bekommen.)
Punkt Zwei: Der Sammelbesteller sollte sich selbst klar darüber sein, welchen Wert er der bestellten Ware selbst zumisst. Es wäre frustrierend, ein Produkt „sammelzubestellen“, das man selbst für Quatsch hält (es sei denn, man kann über die Bestellung RICHTIG Gewinn machen). Ebenso frustrierend ist es, „nur 20%“ gegenüber dem JETZT-Marktpreis herauszuschlagen, dafür einen Riesenaufwand zu betreiben und nach einem halben Jahr lesen zu müssen „hätte ich doch gewartet“ oder „jetzt gibt’s das sogar noch billiger“.
Punkt Drei: Sammelbestellungen sollten mindestens eine von drei Bedingungen erfüllen: A) Deutlicher Preisvorteil (siehe Punkt Eins), B) Deutlicher Gewinn in abstrakter Form (Imagegewinn, Gemeinschaftsförderung, „Happening“, Event-Unterstützung) oder C) Beschaffung von sonst gar nicht verfügbaren Produkten (Zeitraum beachten).
Marc
Für diejenigen, die eventuell selbst mal eine Sammelbestellung durchführen möchten, versuche ich, das zusammenzufassen, das ich dank eurer Hilfe gelernt habe.
- - Vor Start von Bestellaufnahme und Co genau klären, was bestellt wird (genaues Produkt ohne eine einzige offene Frage)
- - Festlegen, zu welchem Preis bestellt wird (vorsichtig bei Chinabestellungen, schriftliche Abmachungen sind da meistens nur „grobe Ideenskizzen“! Also sowohl Spielraum einbauen!)
- - Verbesserung gegenüber der X4-Bestellaktion: Abgabepreis und Nebenkosten offen darstellen (war hier wegen der etwas schwierigen Startphase ungünstig, das würde ich zukünftig anders machen)
- - Besteller auf Steuern hinweisen (wenn der Sammelbesteller in der EU sitzt und bei Abgaberechnungen die MWST ausweist, sollten Schweizer Mitbesteller selbstredend nur den Nettobetrag zahlen müssen).
- - Keinerlei Diskussion über „warum willst Du soviel Versandkosten haben“ akzeptieren, höflich, aber kurz die Diskussion abwürgen (merke: Diskutiere nicht mit Sammelbestellern Deine eigene Kostenkalkulation).
- - Prüfen, welche Kosten durch Versand, Zoll und Co entstehen (man verzichte dabei auf geplanten Betrug oder Steuerhinterziehung nach dem Motto „wie kriegen wir’s am Zoll vorbei“)
- - Bei Chinabestellungen: Versandkosten mal zwei rechnen ist gesund, ich habe nicht zum ersten Mal erlebt, wie die zuerst vereinbarten Kosten am Ende gerade noch 10% von dem waren, was der „Geschäftspartner“ haben wollte, um die Ware wirklich rauszusenden.
- - Eindeutig klarstellen, dass jede Zeitplanung nur eine Planung ist, keine Garantie. Keine Diskussionen über „kannst Du meine Sendung schneller rausschicken“ akzeptieren.
- - Gewährleistung (NICHT Garantie!) klären, stellt der Sammelbesteller Rechnungen, ist er ein Händler und muss zwingend die europäischen Gewährleistungsvorschriften einhalten.
- - Anhaltspunkt daher zur Differenz zwischen Ein- und Abgabepreis: Unbedingt genug Verschleißüberschuss einrechnen, bei Chinaware also lieber 1/3 mehr bestellen als geordert wurde, weil mit einem sehr hohen Anteil an defekter Ware zu rechnen ist, diese Mehrbestellungen müssen also auf den Abgabepreis aufgeschlagen werden (also mindestens 30% auf den EK drauf, alles andere ist „Selbstmord“).
- - Alle Diskussionen vorher und hinterher mit Falschaussagen ignorieren wie z.B. „den X4 gibt’s direkt in Deutschland aber schon neu für 30,-€“ (ist schlicht und ergreifend FALSCH und derzeit auch gar nicht machbar!)
- - Ein Standardschreiben verfassen, in dem erklärt wird, dass die Domainendung „.de“ NICHT aussagt, dass der Anbieter „in Deutschland sitzt“ oder „die Ware aus Deutschland verschickt wird“ oder die Angaben auf der Webseite zu „inkl. MWST“, zum Preis von „derzeit nicht verfügbarer Ware“ oder ähnlichem auch nur entfernt etwas mit „Wahrheit“ oder „Realität“ (oder ähnlichem groben Unfug) zu tun haben, idealerweise im Standardschreiben einen Hinweis auf eine verständliche Erklärung der Funktion eines Impressums und der richtigen Interpretation der dort zu findenden Angaben anbringen ...
- - Anhaltspunkte zum Versand: EMS ist theoretisch sehr günstig und meistens auch zuverlässig, hat aber bei kleineren Sendungen das Problem, dass in Deutschland die Firma „Schnellkuriere“ die Abwicklung übernimmt und (teilweise „grau-legal“) versucht, absurde Servicekosten abzurechnen, auch die Zustellung in Deutschland hängt dann vom guten Willen dieser Firma ab. Besser DHL (trotz der massiven Nachteile von DHL innerhalb Deutschlands) oder UPS. Eine EORI (europäische Zollnummer) und ein Zollabwicklungsvertrag helfen bei der Zollabwicklung enorm (verkürzt die übliche Wartezeit von bis zu 12 Monaten bei DHL auf in der Regel wenige Stunden). Am Günstigsten sind in der Regel Seefracht (längere Laufzeit) oder Luftfracht (ca. 2 Tage Laufzeit). Für diese Versandmethoden müssen aber zusätzlich zum Zoll meistens noch Landkosten (Spedition, Lager, eventuell Beschau) eingerechnet werden, trotzdem können die Gesamtkosten drastisch unter den Alternativen liegen.
- - Stichworte zur Bestellaufnahme: Eine Datenbank hat sich bewährt, in die Adressdaten und Bestelldetails automatisiert eingetragen werden. Automatisiert schon deshalb, weil bei mindestens 20% der Besteller Falscheingaben zu erwarten sind (Adressfehler, falsche Bestelldetails etc), was einen unnötigen manuellen Aufwand erzeugen würde, wenn kein Computer die Sklavenarbeit macht.
- - Wichtig scheint zu sein, nach Abschluss der Bestellphase (wenn also die tatsächliche Stückzahl feststeht), den Bestellern einen (automatisierten) Einblick in ihre eigenen Daten (Verbesserung gegenüber der X4-Bestellung) zu geben, denn ungefähr derselbe Prozentsatz, der Probleme mit der Datenerfassung hat, vergisst binnen weniger Tage oder Wochen, was er bestellt hat.
- - Ein Vertriebsunternehmen für den Versand an die Sammelbesteller beauftragen (Vorteil: Vorher genau festlegbare Versand- und Nebenkosten, minimierter Aufwand, in der Regel Tracking und günstigere Transportkonditionen innerhalb der EU).
- - Innerhalb der EU besser keinen unversicherten Versand machen (ich habe bei der Deutschen Post regelmäßig bis zu 20% Sendungsverluste und stehe damit nicht alleine).
- - Vorkasse versus Rechnung / COA: Für Vorkasse spricht natürlich die Risiko- und Verlustminimierung für den Besteller. Gegen Vorkasse sprechen der deutlich erhöhte Aufwand (säumige Zahler mahnen, weil vorher nicht bestellt werden kann etc), der potentiell höhere Frustfaktor (wenn die Bestellung im letzten Moment abgebrochen wird, muss alles zurücküberwiesen werden) und im Einzelfall bei zu knapper Kalkulation das Problem der Nachberechnung und –verrechnung. Für COA (Nachnahme und ähnliches) spricht die relative Sicherheit der Zahlung (mit dem Problem abstrusester Zahlungslaufzeiten bei einigen Versandunternehmen), dagegen der unnötige Aufwand sowohl für Versender als auch Empfänger und die höheren Kosten. Für Rechnung spricht die einfache Abwicklung (bei vorhandener, funktionierender Buchhaltung), der geringe Zeit-, Vorlaufs- und Kostenaufwand, im Bedarfsfall die leichte Anpassbarkeit der Beträge. Gegen Zahlung auf Rechnung sprechen bei größeren Investitionen das Vorabrisiko für den Besteller, die Unehrlichkeit der Besteller (Zahlungsunfähigkeiten) und, je nach eingesetztem Mahnwesen, eventuell lange Zahlungseingangs-Laufzeiten.
- - Vorkasse ist dann „machbar“, wenn Bestelltermin und Gesamtkosten fix und garantiert sind und die nicht rechtzeitig bezahlten Bestellungen einfach nicht aufgenommen werden (Nachteil: Zu spät eingezahlte Beträge müssen dann zurücküberwiesen werden).
- - Paypal und Co scheiden natürlich aus klar ersichtlichen Gründen als Zahlungsweg generell aus (untragbar hohes Risiko für den Organisator, keinerlei Einlagendeckung, beliebige Sperrung des Kontos durch Paypal, Paypal-„Käuferschutz“ und in Deutschland geltende Verbraucherschutzgesetze überschneiden und behindern sich aus Sicht des Organisators gegenseitig), daher sollten Zahlungen und Abrechnungen nur über echte Banken, nicht über US-Unternehmen laufen.
Man könnte kurzfassen:
Einkaufspreis plus anteilige Versandkosten mal 1,5 ist Abgabepreisminimum, wenn KEIN Gewinn beabsichtigt ist, EK mal 2 ist absolutes Minimum, wenn ein kleiner Gewinn beabsichtigt wird. Besser vorher klären, wie das Zollhandling ablaufen soll (CE- und sonstige Importnotwendigkeiten VORHER klären, Sondermüll ohne CE gar nicht erst anfassen!). Bestellprozedere automatisieren und per Datenbank Aufwände reduzieren. Generell: Aufwand nahe Null ist das absolute Maximum, also alle „outsource-baren“ Vorgänge outsourcen (ist meist sogar billiger als Selbermachen, man denke nur an „Verpackungsmaterial“). Nirgends mit „wird schon gutgehen“ rechnen, unter keinen Umständen. Im Zweifel mehr Spielraum als kein Spielraum.
Eine persönliche Einschätzung:
Punkt Eins: Wird der Abgabepreis inkl. Nebenkosten gleich oder größer dem aktuellen Marktpreis minus 20%: Finger weg. Warum? Abgesehen von der garantierten Diskussion lohnt sich eine Sammelbestellung dann rechnerisch nicht wirklich. Für Facebookler: 10% kann man „in real life“ (bei echten Menschen, nicht in der Online-„Wirklichkeit“) selbst fast immer raushandeln, 10% sackt der Preis über kurz oder lang sowieso und für die restlichen 10% den Aufwand zu betreiben ist Quatsch. Außerdem hat man in der Bestellung dann einen zu großen Anteil Menschen, die für jeden Cent Ersparnis ihre Religion zu wechseln bereit sind – das sind genau die „Kunden“, mit denen man nichts zu tun haben wollen sollte. (20% Abgabepreis-Vorteil mögen sich lohnen, wenn der Sammelbesteller selbst Händler ist und nochmal 20% übrig hat ODER wenn man alles „rein privat“ abwickelt und akzeptiert, im „Notfall“ in Sachen Gewährleistung und Co ein Jahr nach Ende der Aktion immer noch Stress zu bekommen.)
Punkt Zwei: Der Sammelbesteller sollte sich selbst klar darüber sein, welchen Wert er der bestellten Ware selbst zumisst. Es wäre frustrierend, ein Produkt „sammelzubestellen“, das man selbst für Quatsch hält (es sei denn, man kann über die Bestellung RICHTIG Gewinn machen). Ebenso frustrierend ist es, „nur 20%“ gegenüber dem JETZT-Marktpreis herauszuschlagen, dafür einen Riesenaufwand zu betreiben und nach einem halben Jahr lesen zu müssen „hätte ich doch gewartet“ oder „jetzt gibt’s das sogar noch billiger“.
Punkt Drei: Sammelbestellungen sollten mindestens eine von drei Bedingungen erfüllen: A) Deutlicher Preisvorteil (siehe Punkt Eins), B) Deutlicher Gewinn in abstrakter Form (Imagegewinn, Gemeinschaftsförderung, „Happening“, Event-Unterstützung) oder C) Beschaffung von sonst gar nicht verfügbaren Produkten (Zeitraum beachten).
Marc