Hallo zusammen,
wie angekündigt hier mein Review des Jetview SD-Rekorders.
Allgemein:
Als FPV-Piloten geniessen wir jeden Flug aus der Sicht unseres Flugmodells. Wir fliegen über atemberaubende Landschaften, zwischen Bäumen hindurch und Abhänge hinunter. Eventuell haben wir eine HD-Cam onboard, die uns später die tollen Erinnerungen mit tollen Bildern ergänzt.
Doch können diese HD-Aufnahmen zeigen, wie wir uns während des Fluges gefühlt haben? Wie war das mit der Stelle, an denen ich mit schlechtem Videosignal eine Engpaßstelle gemeistert habe? Auf dem HD-Video sieht man davon nichts. Es wäre doch klasse, wenn ich genau das Bild, was ich auf der Brille gesehen haben, auch abspeichern könnte. Auch im Falle eines verloreren Modells erleichtert es das Wiederfinden doch deutlich.
Genau hierfür ist das Ground Recording gedacht. Man schließt an den Video-Empfänger nicht nur die Videobrille, sondern ergänzend dazu noch einen Rekorder an der das Signal mit aufnimmt. Anfangs wurde hier meistens ein Laptop genutzt mit entsprechendem Videograbber, mittlerweile gibt es aber immer mehr Geräte für ein einfacheres Handling.
Ein neu herausgekommenes und sehr interessantes Gerät ist der Jetview "Mini SD Card DVR" DGV-101SD. Warum das Gerät so interessant ist, und wie es sich in der Praxis schlägt (insbesondere zum "Foren"-Rekorder RMVB), soll dieses Review zeigen.
Link zum Hersteller:
http://www.jetviewcctv.com/product_info.php?products_id=414
Anleitung gibts hier.
Ein externes Review findet sich hier.
Das Päkchen kommt an:
Ich habe das Gerät bei Jetview direkt bestellt zu einem Preis von 45$ + 10,50$ Versand = knapp 40€ (+ 6€ Zoll). Damit liegt das Gerät im unteren Bereich der verfügbaren Rekorder und noch unter dem Preis des im Forum sehr beliebten RMVB-Rekorders von eBay.
Nach ca. 1,5 Wochen erhielt ich den Rekorder in einem sehr schönen Päkchen, da einfach dickes Papier aussrum gefaltet war und eine Schnur drumrum kam. So müssen früher, als man sich Zeit für so etwas gelassen hatte, alle Päckchen ausgesehen haben. Entfernt man diese erscheint der Karton an sich, der noch wenig auf das innere schliessen lässt.
Im Innern findet der Suchende dann das eigentliche Gerät und jede Menge Kabel.
Das Gerät und der Lieferumfang:
Hält man den Rekorder das erste Mal in der Hand, fällt einem zunächst mal die geringen Abmessungen und das geringe Gewicht auf. Mit 8,5 x 7,3 x 2,7cm (LXBXH) und gerade mal 107g ist es deutlich kleiner und leichter als alle Rekorder die ich bisher in der Hand hatte.
Die Vorderseite beinhaltet lediglich sen SD-Karten-Einschub und die Gehäuseschrauben und wirkt daher schön schlicht.
Auf der Rückseite sind Anschlüsse für Strom, 2 (!) Video-Eingänge (über spezielles Kabel) sowie einen Videoausgang (Klinke).
Im weiteren Lieferumgang gehört eine ganze Armada an Kabeln. Während der Rekorder selbst klein und schlicht ist, nehmen die ganzen Kabel den doppelten und dreifachen Platz ein.
Um eine Videoquelle an das Gerät anzuschliessen, gibt es 2 spezielle Kabel, die auf der einen Seite einen an S-VGA-erinnernden Stecker haben der in das Gerät geht, an der anderen Seite Cinch-Kupplungen für Video und Audio (L/R). Außerdem, ist das ist das besondere, ist an dem Kabel noch ein Netz-Stecker, durch den man Strom zu einem weiteren Gerät führen kann. Man kann damit also direkt den Video-Empfänger mit Strom befüttern, das die Steckergröße wunderbar auf die gebräuchlichen Empfänger passt.
Die Kabellänge ist sehr lang und weniger für kleine Groundstations gedacht. Hier wird der ein oder andere sicher etwas kürzen.
Erste Inbetriebnahme:
Das Gerät arbeitet mit 12V. Das ist sehr praktisch, da so ein 3S-Akku als Stromquelle genommen werden kann. Beim RMVB-Rekorder war hier ein Spannungswandler (12V->5V) notwendig.
Nach dem Anschalten erscheint der Bootscreen gefolgt von dem Menü. Das ist einfach aber übersichtlich gehalten. Dort kann nun diverse Einstellungen vornehmen. Ein erster Nachteil: Laut Handbuch hat das Gerät nur einen flüchtigen Speicher weshalb die Einstellungen nur einige Stunden vorgehalten werden. Man muss also die gewünschten Einstellungen jedesmal auf dem Feld neu setzen. Bei mir hat der Rekorder die Einstellungen nun doch schonmal 24h behalten... Mal sehen wie sich das in der Praxis zeigt. Ist aber nervig jedesmal von Hand ran zu müssen...
Die in meinen Augen sinnvollen Einstellungen seht Ihr hier:
http://www.youtube.com/watch?v=0j_N7Ei7ShU
Ansonsten macht sich das Gerät beim Ein- und Ausstecken der SD-Karte mit einem Beep bemerkbar sowie beim Wechseln des Kanals. Wesentlich sinnvoller hätte ich es gefunden, wenn man durch das Beepen auch den Start der Aufnahme bestätigt bekommen würde. Das ist leider nicht der Fall, auch gibt es keine LED anhand derer man das erkennen könnte. Bei meinen Tests hat es aber immer zuverlässig geklappt.
Bildqualität:
Zum Test der Bildqualität habe ich beide Rekorder parallel an den VideoEmpfänger angeschlossen, womit die beiden Aufnahmen direkt verglichen werden können. Somit kann sich jeder selbst ein Bild machen:
http://www.youtube.com/watch?v=x4qpBaMxaLs
Wie hier zu sehen hat der Jetview eine höhere Helligkeit. Spasseshalber habe ich mal versucht, an den "Display Settings" des Jetviews zu spielen. Und siehe da, dies wirkt sich auch auf die Aufnahme aus (und nicht wie anfangs erwartet nur auf die Wiedergabe). Außerdem hat der Jetview etwas "geruckelt" im Vergleich zum RMVB, daher habe ich das Videoformat auf NTSC geändert (30fps anstelle von 25fps). Hier das Ergebnis nach geänderten Einstellungen, mit dem Ziel derselben Helligkeit/Kontrast wie beim RMVB:
http://www.youtube.com/watch?v=zR4YfHfZHxE
Der Jetview ist von der Bildqualität dem RMVB etwas unterlegen. Der RMVB hat eine höhere Schärfe und einen besseren Dynamikumfang. Dies spielt sich allerdings in begrenzem Rahmen ab, ist aber doch sichtbar (siehe die dunklen Stelle der Bäume bei der Jetview-Aufnahme. Nach der Änderung des Videoformates auf NTSC ist auch der Jetview von der "Flüssigkeit" nahezu auf dem Niveau des RMVB, wenn auch nicht ganz auf demselben Level.
Auffallend war, dass die Jetview-Aufnahme sichtbar weniger Störungen aufweist. Ich kann mir das nur durch eine Art Fehlerkorrektur erklären, die hier die Aufnahme aufbereitet. Ansonsten habe ich keine Erklärung dafür, warum bei der Jetview-Aufnahme weniger Störungen sichtbar sind. Beide Rekorder hingen am selben Empfänger.
EDIT: Wie ich gerade feststellen musste, reagiert der Jetview Rekorder empfindlich auf Verbindungsabbrüche und verlangsamt die Aufnahme, bzw. friert die Aufnahme schließlich sogar für ca. 5 Sekunden komplett ein, auch wenn auf der Brille schon wieder ein Bild zu sehen war. Das ist für FPV-Aufnahmen denkbar ungünstig. Solltet Ihr diese Erfahrung nicht machen, lasst es mich bitte wissen.
Zusammenfassung:
Zunächst die positiven und negativen Eigenschaften des Gerätes:
Jetview:
+ deutlich kleiner und handlicher
+ Aufnahme mit SD-Karte weniger problematisch
+ läuft mit 12v
+ Es können 2 Videosender angeschlossen werden und einfach umgeschaltet werden (für Bodenstationen mit 2,4 und 5,8Ghz)
+ günstiger Anschaffungspreis (45€ vs. 50€+HDD+Spannungswandler)
- kurzzeitiger Aufnahmeabbruch bei Signalschwäche
- leicht schlechtere Bildqualität
- verliert (potentiell) Einstellungen
RMVB:
+ gute Bildqualität (im Vergleich zum Jetview)
+ Einstellungen werden gespeichert
- größer und unhandlicher
- Aufnahme auf 2,5"-HD schränkt Einsatz ein (Unterbringung)
Nach den Ergebnissen im "Real-Life-Test" kann ich den Jetview nur eingeschränkt mehr empfehlen.
Grüße,
Nic
wie angekündigt hier mein Review des Jetview SD-Rekorders.
Allgemein:
Als FPV-Piloten geniessen wir jeden Flug aus der Sicht unseres Flugmodells. Wir fliegen über atemberaubende Landschaften, zwischen Bäumen hindurch und Abhänge hinunter. Eventuell haben wir eine HD-Cam onboard, die uns später die tollen Erinnerungen mit tollen Bildern ergänzt.
Doch können diese HD-Aufnahmen zeigen, wie wir uns während des Fluges gefühlt haben? Wie war das mit der Stelle, an denen ich mit schlechtem Videosignal eine Engpaßstelle gemeistert habe? Auf dem HD-Video sieht man davon nichts. Es wäre doch klasse, wenn ich genau das Bild, was ich auf der Brille gesehen haben, auch abspeichern könnte. Auch im Falle eines verloreren Modells erleichtert es das Wiederfinden doch deutlich.
Genau hierfür ist das Ground Recording gedacht. Man schließt an den Video-Empfänger nicht nur die Videobrille, sondern ergänzend dazu noch einen Rekorder an der das Signal mit aufnimmt. Anfangs wurde hier meistens ein Laptop genutzt mit entsprechendem Videograbber, mittlerweile gibt es aber immer mehr Geräte für ein einfacheres Handling.
Ein neu herausgekommenes und sehr interessantes Gerät ist der Jetview "Mini SD Card DVR" DGV-101SD. Warum das Gerät so interessant ist, und wie es sich in der Praxis schlägt (insbesondere zum "Foren"-Rekorder RMVB), soll dieses Review zeigen.
Link zum Hersteller:
http://www.jetviewcctv.com/product_info.php?products_id=414
Anleitung gibts hier.
Ein externes Review findet sich hier.
Das Päkchen kommt an:
Ich habe das Gerät bei Jetview direkt bestellt zu einem Preis von 45$ + 10,50$ Versand = knapp 40€ (+ 6€ Zoll). Damit liegt das Gerät im unteren Bereich der verfügbaren Rekorder und noch unter dem Preis des im Forum sehr beliebten RMVB-Rekorders von eBay.
Nach ca. 1,5 Wochen erhielt ich den Rekorder in einem sehr schönen Päkchen, da einfach dickes Papier aussrum gefaltet war und eine Schnur drumrum kam. So müssen früher, als man sich Zeit für so etwas gelassen hatte, alle Päckchen ausgesehen haben. Entfernt man diese erscheint der Karton an sich, der noch wenig auf das innere schliessen lässt.
Im Innern findet der Suchende dann das eigentliche Gerät und jede Menge Kabel.
Das Gerät und der Lieferumfang:
Hält man den Rekorder das erste Mal in der Hand, fällt einem zunächst mal die geringen Abmessungen und das geringe Gewicht auf. Mit 8,5 x 7,3 x 2,7cm (LXBXH) und gerade mal 107g ist es deutlich kleiner und leichter als alle Rekorder die ich bisher in der Hand hatte.
Die Vorderseite beinhaltet lediglich sen SD-Karten-Einschub und die Gehäuseschrauben und wirkt daher schön schlicht.
Auf der Rückseite sind Anschlüsse für Strom, 2 (!) Video-Eingänge (über spezielles Kabel) sowie einen Videoausgang (Klinke).
Im weiteren Lieferumgang gehört eine ganze Armada an Kabeln. Während der Rekorder selbst klein und schlicht ist, nehmen die ganzen Kabel den doppelten und dreifachen Platz ein.
Um eine Videoquelle an das Gerät anzuschliessen, gibt es 2 spezielle Kabel, die auf der einen Seite einen an S-VGA-erinnernden Stecker haben der in das Gerät geht, an der anderen Seite Cinch-Kupplungen für Video und Audio (L/R). Außerdem, ist das ist das besondere, ist an dem Kabel noch ein Netz-Stecker, durch den man Strom zu einem weiteren Gerät führen kann. Man kann damit also direkt den Video-Empfänger mit Strom befüttern, das die Steckergröße wunderbar auf die gebräuchlichen Empfänger passt.
Die Kabellänge ist sehr lang und weniger für kleine Groundstations gedacht. Hier wird der ein oder andere sicher etwas kürzen.
Erste Inbetriebnahme:
Das Gerät arbeitet mit 12V. Das ist sehr praktisch, da so ein 3S-Akku als Stromquelle genommen werden kann. Beim RMVB-Rekorder war hier ein Spannungswandler (12V->5V) notwendig.
Nach dem Anschalten erscheint der Bootscreen gefolgt von dem Menü. Das ist einfach aber übersichtlich gehalten. Dort kann nun diverse Einstellungen vornehmen. Ein erster Nachteil: Laut Handbuch hat das Gerät nur einen flüchtigen Speicher weshalb die Einstellungen nur einige Stunden vorgehalten werden. Man muss also die gewünschten Einstellungen jedesmal auf dem Feld neu setzen. Bei mir hat der Rekorder die Einstellungen nun doch schonmal 24h behalten... Mal sehen wie sich das in der Praxis zeigt. Ist aber nervig jedesmal von Hand ran zu müssen...
Die in meinen Augen sinnvollen Einstellungen seht Ihr hier:
http://www.youtube.com/watch?v=0j_N7Ei7ShU
Ansonsten macht sich das Gerät beim Ein- und Ausstecken der SD-Karte mit einem Beep bemerkbar sowie beim Wechseln des Kanals. Wesentlich sinnvoller hätte ich es gefunden, wenn man durch das Beepen auch den Start der Aufnahme bestätigt bekommen würde. Das ist leider nicht der Fall, auch gibt es keine LED anhand derer man das erkennen könnte. Bei meinen Tests hat es aber immer zuverlässig geklappt.
Bildqualität:
Zum Test der Bildqualität habe ich beide Rekorder parallel an den VideoEmpfänger angeschlossen, womit die beiden Aufnahmen direkt verglichen werden können. Somit kann sich jeder selbst ein Bild machen:
http://www.youtube.com/watch?v=x4qpBaMxaLs
Wie hier zu sehen hat der Jetview eine höhere Helligkeit. Spasseshalber habe ich mal versucht, an den "Display Settings" des Jetviews zu spielen. Und siehe da, dies wirkt sich auch auf die Aufnahme aus (und nicht wie anfangs erwartet nur auf die Wiedergabe). Außerdem hat der Jetview etwas "geruckelt" im Vergleich zum RMVB, daher habe ich das Videoformat auf NTSC geändert (30fps anstelle von 25fps). Hier das Ergebnis nach geänderten Einstellungen, mit dem Ziel derselben Helligkeit/Kontrast wie beim RMVB:
http://www.youtube.com/watch?v=zR4YfHfZHxE
Der Jetview ist von der Bildqualität dem RMVB etwas unterlegen. Der RMVB hat eine höhere Schärfe und einen besseren Dynamikumfang. Dies spielt sich allerdings in begrenzem Rahmen ab, ist aber doch sichtbar (siehe die dunklen Stelle der Bäume bei der Jetview-Aufnahme. Nach der Änderung des Videoformates auf NTSC ist auch der Jetview von der "Flüssigkeit" nahezu auf dem Niveau des RMVB, wenn auch nicht ganz auf demselben Level.
Auffallend war, dass die Jetview-Aufnahme sichtbar weniger Störungen aufweist. Ich kann mir das nur durch eine Art Fehlerkorrektur erklären, die hier die Aufnahme aufbereitet. Ansonsten habe ich keine Erklärung dafür, warum bei der Jetview-Aufnahme weniger Störungen sichtbar sind. Beide Rekorder hingen am selben Empfänger.
EDIT: Wie ich gerade feststellen musste, reagiert der Jetview Rekorder empfindlich auf Verbindungsabbrüche und verlangsamt die Aufnahme, bzw. friert die Aufnahme schließlich sogar für ca. 5 Sekunden komplett ein, auch wenn auf der Brille schon wieder ein Bild zu sehen war. Das ist für FPV-Aufnahmen denkbar ungünstig. Solltet Ihr diese Erfahrung nicht machen, lasst es mich bitte wissen.
Zusammenfassung:
Zunächst die positiven und negativen Eigenschaften des Gerätes:
Jetview:
+ deutlich kleiner und handlicher
+ Aufnahme mit SD-Karte weniger problematisch
+ läuft mit 12v
+ Es können 2 Videosender angeschlossen werden und einfach umgeschaltet werden (für Bodenstationen mit 2,4 und 5,8Ghz)
+ günstiger Anschaffungspreis (45€ vs. 50€+HDD+Spannungswandler)
- kurzzeitiger Aufnahmeabbruch bei Signalschwäche
- leicht schlechtere Bildqualität
- verliert (potentiell) Einstellungen
RMVB:
+ gute Bildqualität (im Vergleich zum Jetview)
+ Einstellungen werden gespeichert
- größer und unhandlicher
- Aufnahme auf 2,5"-HD schränkt Einsatz ein (Unterbringung)
Nach den Ergebnissen im "Real-Life-Test" kann ich den Jetview nur eingeschränkt mehr empfehlen.
Grüße,
Nic
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