Hallo liebe Bastelgemeinde,
als kleines Nebenbei-Projekt und zur Überbrückung der Wartezeit arbeite ich daran, meine defekte LCD-Beleuchtung der 9x wieder zum Leben zu erwecken.
Da ich mir beim Kauf der Ersatzbeleuchtung schon die Frage nach der Farbe stellte, kam mir ein paar Tage später die Idee, die kaputte Beleuchtung mit RGB-LEDs auszurüsten. So hat man freie Farbwahl quasi auf Knopfdruck!
Da ich über so etwas noch nichts hier im Forum gelesen habe, dachte ich mir, ich teile die Idee und auch meine Erfahrungen einfach mal mit euch, als Anreiz für interessierte Nachbauer.
Was braucht man dafür?
- Beleuchtungskit, z.B. vom Hobbykönig. (Kann so umgebaut werden, dass es bei Fehlschlag wieder original benutzt werden kann.)
- 2x SMD-LEDs in Wunschfarbe bzw. RGB (habe Bauform 0603 gewählt, ist ideal; empfehle noch Reserve LEDs
zu kaufen, habe beim Aufbau 2 davon geschrottet weil Lötpads abgebrochen sind)
- dünne Aderlitze, z.B. aus IDE-Flachbandkabel von Festplatten, am besten verschiedenfarbig
- Widerstände pro RGB-LED 2x560R, 1x470R für Versorgung an 3S, muss nicht SMD sein
- Lötkolben mit dünner Spitze , bei mir 0,8mm
- dünnes Lötzinn
- 3- o. 4-facher DIP-Schalter
- Heißklebepistole
- Elektronik-Seitenschneider
- ruhige Hände
Von der Elektroseite her ist dies natürlich trivial, trotzdem habe ich euch mal einen kleinen Schaltplan skizziert.
Wenn ihr andere LEDs oder andere Versorgungsspannung verwendet, müsst ihr den Plan natürlich anpassen.
Die Farben sollen hierbei über einen DIP-Schalter gewechselt werden können, so kommt man auf immerhin 7 verschiedene Farben + Aus. Wo ich den DIP-Schalter unterbringe, muss ich mir noch überlegen aber vermutlich auf der Unterseite, wo ich auch schon die ISP-Schnittstelle untergebracht habe.
Aber nun alles von vorne:
Meine LEDs haben einen gemeinsamen Pluspol, daher müssen die Farben über den DIP-Schalter auf Masse geschaltet werden:
12V und GND greife ich mir vom mitgelieferten Adapterkabel ab, dort muss natürlich der SMD Widerstand unter dem Schrumpfschlauch überbrückt werden. Es gibt aber in der Funke genügend andere Punkte zum Abgreifen.
Bevor der Spaß losgehen kann, muss man die (alte) Hintergrundbeleuchtung etwas bearbeiten. Mit einem dünnen Schlitz-Schraubendreher kann man den kleinen Platinenstreifen aushebeln, an dem die beiden Käbelchen hängen. Die Platine wird an den Enden von zwei Kunststoff-Stegen festgehalten, die dürft ihr gerne abbrechen, werden eh nicht mehr gebraucht bzw. sind sogar später im Weg.
Nun ist das "Innenleben" (etwas übertrieben ich weiß^^) der Platte frei. Ihr seht zwischen den weißen Folien eine transparente Platte mit 2 runden Einlässen. Dort sollen die RGB-LEDs untergebracht werden.
Nun müssen wir die LEDs vorbereiten. Dabei muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden, die Dinger sind sehr empfindlich was mechanische Belastung angeht. Da ich keine Helferlein habe, nahm ich mir ein Stück schwach klebendes Klebeband zu Hilfe, welches die LED für mich festgehalten hat. Erst alle Lötpads vorverzinnen, dann Adern anlöten.
Für die Plusleitung nahm ich weiß, die kommt an das Lötpad mit dem grünen Punkt. Aber VORSICHT: Es gibt auch LEDs mit gemeinsamen Minuspol, dann muss die Schaltung natürlich anders aussehen! Bei Unsicherheit einfach austesten!
An die übrigen 3 Anschlüsse kamen dann weitere Adern in entsprechenden Farben. rot, grün und blau. Welche Anschlüsse für welche Farbe waren, habe ich einfach durch austesten festgestellt.
Wichtig hierbei ist, dass ihr keine Kraft auf die Adern ausübt, durch Hebelwirkung reißen die Lötpads nämlich sehr schnell ab, ist mir 2 mal passiert, was ärgerlich ist, da die LED dann unbrauchbar wird, zumindest die Farbe, wo das Pad abgerissen ist!
So sieht es dann fertig aus:
Als nächstes muss die LED etwas gestärkt werden, damit oben genanntes nicht eintritt. Dazu bietet sich ein großzügiger Tropfen Heißkleber auf die Rückseite der LED an, also dort, wo die Lötpads sitzen, NICHT auf der leuchtenden Seite. Das ganze machen wir dann noch ein mal, so dass wir zwei präparierte LEDs haben.
Jetzt kommt der etwas schwierigere Teil. Der große Klumpen Heißkleber muss an der langen Seite etwas eingekürzt werden, so dass das Konstrukt die Dicke der Plexiglasplatte nicht großartig überschreitet. Dies gilt vor allem für die Displayseite. Auf der Rückseite, also zum Mainboard hin, ist ein wenig Platz, da darf etwas überstehen ohne Probleme zu verursachen.
Das Ganze klingt zwar einfach, aber in diesem Schritt habe ich die eben schon erwähnten zwei LEDs hingerichtet und durfte von vorn beginnen. Also sehr behutsam mit dem Elektronikseitenschneider Stück für Stück freiknippsen, aber genug Kleber für Stabilität dranlassen und die LED am besten nur am Kleber anfassen, nicht an den Kabeln.
Nach einem Funktionstest kommen die beiden LEDs dann mit jeweils dem Pluspol (bei mir weißes Kabel) nach innen in die Kuhlen der Kunststoffplatte und werden dort großzügig mit Heißkleber eingegossen.
Bei dem Funktionstest entweder Vorwiderstände beachten oder am Labornetzteil die passende Spannung einstellen. Rot: 1.6-1.7V, Grün: 2.4-2.5V, Blau: 2.9V.
Den Funktionstest am besten wiederholen, wenn die LEDs in die Platte eingeklebt sind. So kann man 1.) sehen, ob die Ausrichtung passt und das Feld gleichmäßig ausgeleuchtet wird und 2.) findet man so schnell heraus, welche Seite die Displayseite ist und kann sich die Rückseite markieren.
Das ist der Stand bisher, den ich gestern Abend geschafft habe. Der Rest kommt dann hoffentlich morgen, wenn der DIP-Schalter angekommen ist. Hatte leider keinen mehr da.
Wenn ihr schon Fragen, Wünsche oder Kritik habt, nur her damit. Sobald ich weitergemacht habe, erfahrt ihr es.
Grüße!
als kleines Nebenbei-Projekt und zur Überbrückung der Wartezeit arbeite ich daran, meine defekte LCD-Beleuchtung der 9x wieder zum Leben zu erwecken.
Da ich mir beim Kauf der Ersatzbeleuchtung schon die Frage nach der Farbe stellte, kam mir ein paar Tage später die Idee, die kaputte Beleuchtung mit RGB-LEDs auszurüsten. So hat man freie Farbwahl quasi auf Knopfdruck!
Da ich über so etwas noch nichts hier im Forum gelesen habe, dachte ich mir, ich teile die Idee und auch meine Erfahrungen einfach mal mit euch, als Anreiz für interessierte Nachbauer.
Was braucht man dafür?
- Beleuchtungskit, z.B. vom Hobbykönig. (Kann so umgebaut werden, dass es bei Fehlschlag wieder original benutzt werden kann.)
- 2x SMD-LEDs in Wunschfarbe bzw. RGB (habe Bauform 0603 gewählt, ist ideal; empfehle noch Reserve LEDs
zu kaufen, habe beim Aufbau 2 davon geschrottet weil Lötpads abgebrochen sind)
- dünne Aderlitze, z.B. aus IDE-Flachbandkabel von Festplatten, am besten verschiedenfarbig
- Widerstände pro RGB-LED 2x560R, 1x470R für Versorgung an 3S, muss nicht SMD sein
- Lötkolben mit dünner Spitze , bei mir 0,8mm
- dünnes Lötzinn
- 3- o. 4-facher DIP-Schalter
- Heißklebepistole
- Elektronik-Seitenschneider
- ruhige Hände
Von der Elektroseite her ist dies natürlich trivial, trotzdem habe ich euch mal einen kleinen Schaltplan skizziert.
Wenn ihr andere LEDs oder andere Versorgungsspannung verwendet, müsst ihr den Plan natürlich anpassen.
Die Farben sollen hierbei über einen DIP-Schalter gewechselt werden können, so kommt man auf immerhin 7 verschiedene Farben + Aus. Wo ich den DIP-Schalter unterbringe, muss ich mir noch überlegen aber vermutlich auf der Unterseite, wo ich auch schon die ISP-Schnittstelle untergebracht habe.
Aber nun alles von vorne:
Meine LEDs haben einen gemeinsamen Pluspol, daher müssen die Farben über den DIP-Schalter auf Masse geschaltet werden:
12V und GND greife ich mir vom mitgelieferten Adapterkabel ab, dort muss natürlich der SMD Widerstand unter dem Schrumpfschlauch überbrückt werden. Es gibt aber in der Funke genügend andere Punkte zum Abgreifen.
Bevor der Spaß losgehen kann, muss man die (alte) Hintergrundbeleuchtung etwas bearbeiten. Mit einem dünnen Schlitz-Schraubendreher kann man den kleinen Platinenstreifen aushebeln, an dem die beiden Käbelchen hängen. Die Platine wird an den Enden von zwei Kunststoff-Stegen festgehalten, die dürft ihr gerne abbrechen, werden eh nicht mehr gebraucht bzw. sind sogar später im Weg.
Nun ist das "Innenleben" (etwas übertrieben ich weiß^^) der Platte frei. Ihr seht zwischen den weißen Folien eine transparente Platte mit 2 runden Einlässen. Dort sollen die RGB-LEDs untergebracht werden.
Nun müssen wir die LEDs vorbereiten. Dabei muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden, die Dinger sind sehr empfindlich was mechanische Belastung angeht. Da ich keine Helferlein habe, nahm ich mir ein Stück schwach klebendes Klebeband zu Hilfe, welches die LED für mich festgehalten hat. Erst alle Lötpads vorverzinnen, dann Adern anlöten.
Für die Plusleitung nahm ich weiß, die kommt an das Lötpad mit dem grünen Punkt. Aber VORSICHT: Es gibt auch LEDs mit gemeinsamen Minuspol, dann muss die Schaltung natürlich anders aussehen! Bei Unsicherheit einfach austesten!
An die übrigen 3 Anschlüsse kamen dann weitere Adern in entsprechenden Farben. rot, grün und blau. Welche Anschlüsse für welche Farbe waren, habe ich einfach durch austesten festgestellt.
Wichtig hierbei ist, dass ihr keine Kraft auf die Adern ausübt, durch Hebelwirkung reißen die Lötpads nämlich sehr schnell ab, ist mir 2 mal passiert, was ärgerlich ist, da die LED dann unbrauchbar wird, zumindest die Farbe, wo das Pad abgerissen ist!
So sieht es dann fertig aus:
Als nächstes muss die LED etwas gestärkt werden, damit oben genanntes nicht eintritt. Dazu bietet sich ein großzügiger Tropfen Heißkleber auf die Rückseite der LED an, also dort, wo die Lötpads sitzen, NICHT auf der leuchtenden Seite. Das ganze machen wir dann noch ein mal, so dass wir zwei präparierte LEDs haben.
Jetzt kommt der etwas schwierigere Teil. Der große Klumpen Heißkleber muss an der langen Seite etwas eingekürzt werden, so dass das Konstrukt die Dicke der Plexiglasplatte nicht großartig überschreitet. Dies gilt vor allem für die Displayseite. Auf der Rückseite, also zum Mainboard hin, ist ein wenig Platz, da darf etwas überstehen ohne Probleme zu verursachen.
Das Ganze klingt zwar einfach, aber in diesem Schritt habe ich die eben schon erwähnten zwei LEDs hingerichtet und durfte von vorn beginnen. Also sehr behutsam mit dem Elektronikseitenschneider Stück für Stück freiknippsen, aber genug Kleber für Stabilität dranlassen und die LED am besten nur am Kleber anfassen, nicht an den Kabeln.
Nach einem Funktionstest kommen die beiden LEDs dann mit jeweils dem Pluspol (bei mir weißes Kabel) nach innen in die Kuhlen der Kunststoffplatte und werden dort großzügig mit Heißkleber eingegossen.
Bei dem Funktionstest entweder Vorwiderstände beachten oder am Labornetzteil die passende Spannung einstellen. Rot: 1.6-1.7V, Grün: 2.4-2.5V, Blau: 2.9V.
Den Funktionstest am besten wiederholen, wenn die LEDs in die Platte eingeklebt sind. So kann man 1.) sehen, ob die Ausrichtung passt und das Feld gleichmäßig ausgeleuchtet wird und 2.) findet man so schnell heraus, welche Seite die Displayseite ist und kann sich die Rückseite markieren.
Das ist der Stand bisher, den ich gestern Abend geschafft habe. Der Rest kommt dann hoffentlich morgen, wenn der DIP-Schalter angekommen ist. Hatte leider keinen mehr da.
Wenn ihr schon Fragen, Wünsche oder Kritik habt, nur her damit. Sobald ich weitergemacht habe, erfahrt ihr es.
Grüße!
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