Wo ist der Unterschied zum Navi

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Heliflieger

RotorCross-Flieger
#1
Hallo!

Ich möchte hier wirklich kein Streitgespräch auslösen. ;)

Meine FPV-Ausrüstung funktioniert soweit sehr zufriedenstellend und macht auch viel Spaß.
Trotzdem sage ich Abzocke, bis zum geht nicht mehr!

Gerade bin ich bei den Navis in einem Elektromarkt durchgelaufen und habe mir die Preise und Funktionen angesehen.
Für knapp über 100 € gibt es schon Navis, die alles Mögliche und mehr können.
Wir brauchen zum Fliegen wesentlich weniger. Kein Kartenmaterial, kein Routing, keine Adressen, die es zu finden gilt, Kein TMC.

Wir zahlen aber für unsere Teile viele 100 Teuros und haben nicht annähernd den Komfort eines Navis.

Wo ist denn das Problem, auf die schon lange vorhandene und ausgereifte Technik zurückzugreifen und sich u.a. den ganzen Eichungskram beim Erstflug an einem neuen Flugfeld sparen zu können?

Zusätzlich würde alles wahrscheinlich viel sauberer laufen, als aktuell möglich.

Sowohl die Teile im Flugzeug, als auch an der Bodenstation könnten anhand der empfangenen Daten der Satelliten von sich aus wissen, wo sie sich aktuell befinden.

Was fehlt ist dann nur noch die Verbindung zwischen Fluggerät und Bodenstation.
Eine reine Softwareangelegenheit, oder?

Also...
...klärt mich auf, was ich übersehen habe.
Oder bin ich mit meinen Feststellungen ganz auf dem Holzweg?
 

mista

Erfahrener Benutzer
#2
Hallo Michael,

das liegt ganz einfach am Skaleneffekt.

Gäbe es 100 Mio Abnehmer für FPV-Ausrüstungen, würdest du ein Komplettstystem bestimmt 90% billiger bekommen und hättest auch deutlich mehr Komfort, da in die Entwicklung ein vielfaches investiert würde. Die Bodenstationen hätten dann keine Servos sondern optimierte aber billigere Mechanik und sie wüsste auch immer, wie sie ausgerichtet ist.

Wer wirklich Geld sparen will, muss derzeit halt noch selbst zum Lötkolben greifen und viel Zeit investieren.

Ich komme z.B. gerade vom Test meiner selbstgebauten 5,8 GHz Antenne, die mich nicht mal 2 EUR gekostet hat und über 500 m bei über 60° Winkel gut funktioniert. Normal kostet eine 8 dbi 50 EUR. Dass die dann natürlich etwas besser ist, da vermessen und optimiert, ist klar aber mir das Geld nicht wert.

Gruß

Achim
 

Jujo

Erfahrener Benutzer
#3
mista hat gesagt.:
Hallo Michael,

das liegt ganz einfach am Skaleneffekt.
Exakt so schaut es aus. FPV Equipment ist ein absolutes Nischenprodukt. Wenn ich eine Großserienproduktion hätte, würden sich die Entwicklungskosten, einmalige Herstellungskosten auf viele Geräte verteilen, die man dann natürlich günstiger verkaufen kann. Weiter kann man dann auch die Rohteile günstiger einkaufen, wenn man große Stückzahlen abnimmt, was sich auch wieder auf den Verkaufspreis abschlägt.

Das ist BWL erste Vorlesung ;-) Weis sogar ich als Informatiker :D

Grüße Helmut
 

Heliflieger

RotorCross-Flieger
#4
Hi!

Danke, für deine Antwort!

Sicher geht es mir um den Preis, obwohl mir persönlich das nix mehr bringt, weil ich schon ausgerüstet bin.

Mir geht es einfach darum, warum der Kram noch sooo komplitziert aufgebaut ist.
Die vielen Kabel und der Einstellkram, bei noch sehr dürftigen bis garkeinen passenden Anleitungen?
Ich komme inzwischen (nach knapp einem 3/4 Jahr) eigentlich gut damit zurecht.
Aber muss das sein? Ich meine dieses Kabelgewirr, und Komplexität?
Geht das nicht alles viel einfacher, kompakter und überschaubarer?

Alles sieht so aus, wie eben mal zwischendurch vom Reisbrett genommen und verkauft, aber nicht richtig fertig entwickelt. Schade eigentlich!

Die Anwendergemeinschaft wächst dauernd. Und jeder versucht, das Beste für sicht abzugreifen. Warum, weil es einfach nix ausgereiftes gibt.
Wir stochern doch alle nur halbblind im Schlamm rum, wärend der Fortschritt an uns vorbei rauscht.
 

Heliflieger

RotorCross-Flieger
#5
Skaleneffekt:
Ok, wenn das mehr Interesse fände, würde mehr produziert und auch günstiger werden.

Aber den Kram gibts doch schon! Man braucht ihn nur zu übernehmen.
Wenn man 300-500 € für ein Navi ausgibt, kann das Ding schon bald Kaffee kochen. ;)
Ab knapp über 100 € findet man überall hin.

Das brauchen wir lange nicht zum FPV-Fliegen.

Auch Ok, dass unser Krams soviel kostet, weil 'so wenig' Abnehmer da sind. Zumindest weniger, als bei normalen Navis.

Aber warum wird eigentlich das Rad neu erfunden?
Es gibt doch schon alles.
Auch die Übertragung per 2.4 GHz. Das ist alles schon uralt!
Und die Änderung auf 5,8 GHz kann dann auch nicht soviel mehr kosten.
Und schon garnicht so aussehen, als hätte es eben mal der Nachbar, mit seinem neuen Lötkolben fertig gestellt ;)
Egal, ob Ez oder Eagle Tree oder sonst was.

Es ist definitiv an der Zeit, dass alles überschaubarer, besser verständlich, viel kleiner und leichter und natürlich bezahlbarer wird!
Wie lange sollen Neueinsteiger noch die 'Entwicklungskosten' bezahlen, die keine sind?
 
#6
Eine interessante Diskussion... :)

Ich stehe jetzt, nach knappen zwei Jahren mitlesen und Gedanken machen kurz davor, mich in das FPV-Getümmel zu integrieren.

Mich ärgert nicht nur der Preis der Technik, sondern auch die Einschränkungen, die wir in Deutschland hinnehmen müssen. Wenn man bedenkt, dass in anderen Ländern durchaus höhere Leistungen genutzt werden dürfen. Und warum darf das Videosignal in 2.4 GHZ nur 10 mW Sendeleistung nutzen, während jede Chinabilligimporthelifunke und auch mein Equipment 100 mW nutzt...

... womit wir beim Thema wären: Die Nachfrage und die Angebotsmenge macht den Preis. So kosten die Elektronikbauteile kaum mehr als ein paar Euro, aber es gibt nur wenige, die diese Technik nutzbar bereit stellen. Wer erinnert sich noch an die Deutsche Post und die ersten C-Netz-Telefone? Oder an die Navipreise vor 10 Jahren?

Es gäbe eine Lösung für den Preis - Open Source! Wird ja bei den (X)-Koptern auch praktiziert. Teile kaufen, löten, Software druff und läuft...

Aber damit hättest Du kein voll integriertes System und keinen Komfort. Der kommt tatsächlich nur von Firmen, die möglichst viele Interessierte für ihre Lösungen gewinnen möchten. Einfach Knopf drücken und losfliegen. Am besten mit Autopilot und Absturzsicherung. Hätte ich auch gerne. Aber hier heisst es wohl noch warten. Wobei auch diese Entwicklung kommen wird und die "grossen" Hersteller auf dem Markt sich dieses Themas annehmen werden. FCO und Co bereiten diesen Weg ja schon vor...

My 20 Cent

Lars
 

Chucky1978

Erfahrener Benutzer
#7
mista hat gesagt.:
Hallo Michael,

das liegt ganz einfach am Skaleneffekt.
Dito. Höhere Abnahmezahlen drücken in der Regel den Preis. Während viele Abnehmer und wenig Angebot den Preis steigen lässt.
Zusätzlich kann man wie Achim schon sagt einiges sparen wenn man selbst zum Kolben greift und abseits von Modellbau-Fachgeschäften kauft, bzw. sich an Läden hält, die immer in großen Chargen kaufen und Lagern wie HobbyKing z.B.

Das die Preise erstmal höher sind, ist eigentlich Logisch. Viele Hersteller, viele Zwischenstationen, viel Personal, viel Logistik.
Wenn alle Bauteile nur ein Hersteller in Serie fertigen würde, vom Widerstand bis hin zur Platine, würde der Preis auf Dauer stark sinken.
Auch wenn die Anschaffung für das Arbeitsmaterial und vor allem Werkzeug und Maschinen jeden Rahmen für einzelne Firmen sprengen würde. So kommen halt bei Sonderanfertigungen (so nenne ich es mal jetzt) immer bei jedem Bauteil einzelne Beträge hinzu, für die man nichts bekommt, ob es die Zahlung für den Versand von Hersteller X ist Y ist, oder die Verwaltungskosten die X wie auch Y haben.. oder so ähnlich.

Einfacher ausgedrückt, je mehr man selbst Herstellt/herstellen kann, desto günstiger wird das Endprodukt im laufe der Zeit. Das trifft auf Privat wie auch auf Firmen zu. Nur z.B eine Reifenfirma wird es kaum schaffen in einem Land wie Deutschland selbst große Kautschukbaum-Plantagen an zu pflanzen. Daher gilt. Erst wenn Hersteller X viel und Große Lieferungen von Hersteller Y bekommt, wird der Preis sinken, dafür muss aber Hersteller X erstmal dementsprechend viel verkaufen können bzw. dies fest einplanen können. Bei Autoreifen oder Lebensmittel ist das ein kleineres Problem als bei reinem FPV-Equiqment welches nur von wenigen benutzt wird im Vergleich. Und um einfach mal viel auf Lage zu legen, so das man auf einmal eine Platine von 2010 im Modell hat was man 2020 kauft, dafür ist das Tehnologiezeitalter heute einfach zu schnell voranschreitend. In ein paar Hundert oder Tausend Jahren ist das evtl. möglich, wo alles fast ausgereift sein wird, sofern wir da nicht mit Pedalen, Keulen und Batterien aus Kartoffeln wieder anfangen müssen, und GPS keine Rolle mehr spielt, da alle Satelitten abgestürzt sind und kein Rohstoff mehr existiert um neue hoch zu schiessen, bzw auf Techniken verzichtet wird vor der wir Angst haben sie einzusetzen und zu verbessern. :)
 

Heliflieger

RotorCross-Flieger
#8
NightBreed hat gesagt.:
Eine interessante Diskussion... :)

... kurz davor, mich in das FPV-Getümmel zu integrieren.

Mich ärgert ... die Einschränkungen, die wir in Deutschland hinnehmen müssen.

... kosten die Elektronikbauteile kaum mehr als ein paar Euro

Wer erinnert sich noch an die Deutsche Post und die ersten C-Netz-Telefone? Oder an die Navipreise vor 10 Jahren?

Aber damit hättest Du kein voll integriertes System und keinen Komfort.
...
Einfach Knopf drücken und losfliegen. Am besten mit Autopilot und Absturzsicherung. Hätte ich auch gerne.
...
Aber hier heisst es wohl noch warten. Wobei auch diese Entwicklung kommen wird und die "grossen" Hersteller auf dem Markt sich dieses Themas annehmen werden. FCO und Co bereiten diesen Weg ja schon vor...
Hi, Lars!

Auf was wartest du noch? Es ist einfach nur geil, beim Flug aus dem Modell zu schauen ;)

Die Einschränkungen werden wir hier in Deutschland nicht ändern können. Ich für meinen Teil bin echt schon zufrieden über dem Platz in der Thermik mit den Vögeln oder anderen Seglern kreisen zu können.

Ich erinnere mich! Auch an viele andere Neuerungen der Technik in den letzten (52) Jahren ;)

Komfort ist das, was du aus dem machst, was du dir zugelegt hast!

Autopilot und mehr???? Nein danke! Ich bin seit 35 Jahren Modellflieger mit Leib und Seele. Ich möchte einfach nur das sehen, was mein Modell sieht ;)

FCO nein danke! Ggf. nur als Passagier für zusätzliche Aufnahmen ;)
 

Heliflieger

RotorCross-Flieger
#9
BTW fällt mir gerade ein:

Alles wird intern digital verabeitet.
Wer von euch hat auch digitale Übertragung vom Flugzeug zum Tracker?
 

Heliflieger

RotorCross-Flieger
#11
Analog ist grundsätzlich überholt.
Die ganze E-Technik ist auf digital ausgelegt.
Erst digial, dann auf analog umgewandelt und wieder zurück???
Fehlerqellen und Zeitverzögerungen/Rechenleistung ohne Ende, die man wo anders besser brauchen könnte.
 
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
FPV1

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