Mir ist mei erster Naza Kopter auch auf nimmer Wiedersehen entflogen (war noch zu Zeiten, wo es kein GPS und RTH gab). Das war ausschließlich meine eigene Dummheit und hatte nichts mit dem Naza zu tun. Danach habe ich eine Handvoll weiterer Naza Kopter aufgebaut und nie ein einziges ernsthaftes Problem mit denen gehabt. Aus diesem Grund habe werde ich mir jetzt in dem Gruppenkauf zwei weitere Einheiten zulegen.
Den oft zitierten Fall des RTH nach mehreren km würde ich abhaken. Das ist mir bekannt ein Einzelfall, der sich so nie wieder auch nur ansatzweise wiederholt hat. Auch wenn im Nachhinein ein defekter Regler als Ursache herausgefunden wurde, für mich bleibt der Einzelfall ein ungelöstes Mysterium der Multikopterei und gut ist's.
Wenn man jetzt häufiger von Problemen liest, dann liegt das meiner Ansicht nach an der inzwischen massenhaften Verbreitung des Systems und an der geänderten Käuferklientel. Wenn 1 Prozent der verkauften Einheiten zu vermeintlichen oder echten Problemen führt, dann wirst du bei 100 verkauften Einheiten kaum etwas hören (wie es ganz am Anfang mal war, die Älteren unter euch werden sich erinnern, ist sage und schreibe 1,5 Jahre her

). Bei 10.000 verkauften Einheiten kannst du sicher sein, dass mindestens 90 Anwender sich hier in dem Forum über das doofe System beschweren. Von den 9.900 zufriedenen Kunden wirst du eher wenig hören. Die Fehlerrate ist in beiden Fällen gleich, dennoch scheint die Zahl der Problemfälle anzusteigen.
Hinzukommt, dass die Generation der Erstnutzer meiner Ansicht nach in viel höherem Maße bereit war, sich in die Materie einzuarbeiten und auch mit Theorie und Bedienungsanleitungen auseinanderzusetzen. Inzwischen hat die Fraktion der Hobbykollegen zugenommen, die dazu nur noch in einem erschreckend niedrigem Maße bereit sind, nicht zuletzt gerade dank DJI, Naza und Phantom und dem dort propagierten Plug&Play Gedanken. Das Ergebnis kann man hier im Forum an der steigenden Zahl von Sinnlos-Anfängerfragen ablesen, die den DJI-Bereich inzwischen fast unlesbar gemacht haben. Mit Verlaub: wenn jemand sich schon beide Ohren dabei bricht, die Motoren korrekt am Naza anzuschließen, die richtige Drehrichtung zu wählen, die Props korrekt anzubringen oder den GPS Pilz richtig zu platzieren (und solche Dinge sind hier inzwischen Tagesgeschäft!), dann möchte ich nicht wissen, wie die Failsafe Einstellungen etc. vorgenommen werden. Nur ein weiteres Beispiel: da kauft jemand mit einer Spektrum DX6i Funke ein F450 und verbaut dazu einen AR6110 Empfänger (da der Kopter schon so teuer war, muss halt an der Funke gespart werden). Wenn du Glück hast, testet der den Funkabriss am PC und wundert sich, warum das Naza nicht in Failsafe geht (den Fall habe ich hier unzählige Male kommentiert). Der AR6110 kann doch Failsafe (ja, aber nicht Preset Failsafe)??? Und was war doch gleich mal ein Full Range Empfänger??? Wenn du aber Pech hast, berichtet er hier nur von dem entflogenen Kopter und u.U. kommt dabei noch nicht einmal heraus, dass derjenige einen ungeeigneten Empfänger verwendet hat. In dem Fall taugt halt das Naza nix.
Meine ganz persönliche Meinung zum Naza: wenn jemand entspannt FPV fliegen will oder Luftbildaufnahmen machen möchte, das Ganze mit einem funktionierenden RTH, und wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist, dann geht für denjenigen kein Weg am Naza vorbei (zumindest sofern da kein 6kg Bomber im Entstehen ist). Ja es gibt Systeme, die auf dem Papier mehr können und/oder preiswerter sind, aber diese Vorteile muss man sich in aller Regel über einen viel höheren Aufwand bei der Einarbeitung mehr oder weniger teuer erkaufen. Außerdem hat sich schon so manches Feature auf dem Papier in der Praxis als längst nicht so praktikabel und zuverlässig entpuppt, wie ursprünglich gedacht (ich kenne deutlich mehr Fälle von APMs, die selbst bei erfahrenen Piloten nach einem FW Update plötzlich merkwürdige Spirenzchen machten oder gar davonflogen, als ich entsprechende Naza Fälle kenne. Und das, obwohl die Nazas zigmal mehr verkauft wurden, als ein APM). Acro kann man beim Naza mitnehmen, aber fürs reine Acrofliegen gibt es bessere Systeme. Ich für meinen Teil bin deshalb gerade dabei, alle Systeme entweder auf ein Naza (FPV) oder eine NanoWii bzw. ein KK2.0 Board (Acro) umzurüsten. Alle anderen FCs fliegen raus und werden verkauft. Ich hoffe nur, dass die Schlampereien, die sich DJI mit der letzten Firmware erlaubt hat, zukünftig nicht der Regelfall sein werden.