Nachdem nun ein lange geplantes Konzept einer 32-bittigen BL-Gimbal Regelung ernsthafte Aussichten auf Fertigstellung hat, habe ich mich mal an einer eigenen Gimbalmechanik ausgetobt.
Anforderungen:
- wahlweise 2 oder 3 Achsen
- passen für Cams von Gopro bis Sony Nex / Black Magic (auch mit größeren Objektiven)
- geringes Eigengewicht bei absoluter Steifheit
- konfigurierbare Vibrationsentkopplung
- nicht an einen bestimmten Motortyp gebunden
Einige technische Details haben sich schon bei meinem großen Gimbal bewährt. Wer ihn kennt, dem wird zunächst der Bügel bekannt vorkommen. Der kleine Bügel ist nicht weniger steif, ich habe mich heute mittag sogar mit meinem zwar geringen (60kg) aber gesamten Körpergewicht drauf gestellt. Auch die Rohrschellen mit der Spannschraube und den beiden Fixierungsschrauben habe ich vom großen Gimbal übernommen, nachdem ich durch Belastungstests herausgefunden habe, dass beim Verdrehen der Arme gegeneinander eher das Rohr brechen würde, als dass die Schellen auf dem Rohr rutschen.
Die Schaukel habe ich bewusst beidseitig aufgehängt. Das erschwert zwar den Einstellungsaufwand, um die Höhe korrekt einzustellen, doch es ist die einzig sinnvolle Möglichkeit, um nicht nur einen verzugsfreien, sondern auch vibrationsfreien Gimbal zu haben. Natürlich geht es auch mit einem Arm, doch dann müsste die Mechanik unverhältnismäßig schwerer ausgelegt werden. Hinzu kommt, dass die Motorlager für Hebelkräfte, wie sie z.B. eine Sony Nex mit großem Objektiv verursacht, überhaupt nicht ausgelegt sind. Dazu reicht ein Blick in ein Tabellenbuch, wenn man die Lagergrößen kennt. Auf der rechten Seite ist die Schaukel zudem doppelt gelagert (mit Motorseite also insgesamt 4-fach), damit sich Schaukel und Gabel gegenseitig versteifen.
Die Motoren auf Pitch und Roll sind außen montiert. Die Kraftübertragung erfolgt mit Klemmringen auf den Wellen. Auf diese Weise passt quasi jeder Motor mit am Boden herausstehender Welle an den Gimbal. Für die 32-Bit-Regelung dürften die kleinen Motoren ausreichen, da sie die Motoren deutlich effektiver ansteuert, doch ich wollte den Gimbal auf jeden Fall auf andere Motoren einfach umrüstbar machen. Die Klemmringe haben zudem beim Einstellen den Vorteil, dass man nur die Klemmschraube leicht lösen muss und sich die Achse dann ohne das wenn auch leichte aber lästige Rastmoment der Motoren frei drehen kann.
Um den Gimbal von 3 Achsen auf 2 rückzurüsten, muss lediglich die runde CF-Scheibe zwischen Yaw-Motor und Bügel ersetzt werden. Das Dämpfer Magazin wird in beiden Varianten dabei sein. Eine größere Version hat schon beim großen Gimbal sehr gute Ergebnisse erzielt. Es lässt sich mit 4 oder 8 dreiteiligen Alphagel-Dämpfern bestücken, die es in 2 Härtegraden gibt. Allerdings dürften bei dem geringen Gewicht nur die weichen in Frage kommen. Die Dinger sind zwar im Gegensatz zu einfachen Alphagel-Blöcken sündhaft teuer, lohnen sich aber meiner Erfahung nach. Außerdem werden sie rein auf Druck belastet und zeigen auch nach bald einem Jahr keine Verschleißerscheinungen. Ein Lösen beider Platten voneinander ist bei den Dämpfern ausgeschlossen, da durch die Geldämpfer eine Metallbuchse läuft und die großen Unterlegscheiben nicht durch die Bohrungen der oberen Platte passen würden.
Der gesamte Gimbal wiegt inklusive der drei Motoren knappe 320 Gramm. Die zweiachsige Version dürfte demnach bei etwa 250 Gramm liegen, wenn die Gewichtsangabe von Tiger für den MT3506 stimmt. Der Bügel wird übrigens in beiden Versionen verschiebbar sein, denn auch wenn kein Yaw-Motor vorhanden ist, unter dem der Gimbal in den Schwerpunkt gebracht werden muss, ist dies auch für die Alphagel-Dämpfer erforderlich, damit sie gleichmäßig belastet sind.
[video=vimeo;71262839]http://vimeo.com/71262839[/video]
EDIT: Natürlich ist das noch keine Version, die ich jemandem zu Testzwecken geben kann. Es haben sich einige kleine Fehler eingeschlichen, die ich erst noch beseitigen muss. Beim Bügel habe ich meine üblichen 0,05mm Toleranz bei den Verzapfungen vergessen, so dass ich manche Verzapfungen von Hand nacharbeiten musste. Auch beim Schlitz für die Stativschraube scheine ich mich vermessen zu haben, so dass ich ihn heute auf die brutale Methode mit dem Dremel erweitert habe.
Das ärgerlichste ist wohl, dass ich nicht mitgekriegt habe, dass Tiger nun praktisch genau die hier verwendeten Motoren als Gimbalmotoren gewickelt anbietet. Die Mistarbeit mit dem Umwickeln hätte ich mir schenken können.
Anforderungen:
- wahlweise 2 oder 3 Achsen
- passen für Cams von Gopro bis Sony Nex / Black Magic (auch mit größeren Objektiven)
- geringes Eigengewicht bei absoluter Steifheit
- konfigurierbare Vibrationsentkopplung
- nicht an einen bestimmten Motortyp gebunden
Einige technische Details haben sich schon bei meinem großen Gimbal bewährt. Wer ihn kennt, dem wird zunächst der Bügel bekannt vorkommen. Der kleine Bügel ist nicht weniger steif, ich habe mich heute mittag sogar mit meinem zwar geringen (60kg) aber gesamten Körpergewicht drauf gestellt. Auch die Rohrschellen mit der Spannschraube und den beiden Fixierungsschrauben habe ich vom großen Gimbal übernommen, nachdem ich durch Belastungstests herausgefunden habe, dass beim Verdrehen der Arme gegeneinander eher das Rohr brechen würde, als dass die Schellen auf dem Rohr rutschen.
Die Schaukel habe ich bewusst beidseitig aufgehängt. Das erschwert zwar den Einstellungsaufwand, um die Höhe korrekt einzustellen, doch es ist die einzig sinnvolle Möglichkeit, um nicht nur einen verzugsfreien, sondern auch vibrationsfreien Gimbal zu haben. Natürlich geht es auch mit einem Arm, doch dann müsste die Mechanik unverhältnismäßig schwerer ausgelegt werden. Hinzu kommt, dass die Motorlager für Hebelkräfte, wie sie z.B. eine Sony Nex mit großem Objektiv verursacht, überhaupt nicht ausgelegt sind. Dazu reicht ein Blick in ein Tabellenbuch, wenn man die Lagergrößen kennt. Auf der rechten Seite ist die Schaukel zudem doppelt gelagert (mit Motorseite also insgesamt 4-fach), damit sich Schaukel und Gabel gegenseitig versteifen.
Die Motoren auf Pitch und Roll sind außen montiert. Die Kraftübertragung erfolgt mit Klemmringen auf den Wellen. Auf diese Weise passt quasi jeder Motor mit am Boden herausstehender Welle an den Gimbal. Für die 32-Bit-Regelung dürften die kleinen Motoren ausreichen, da sie die Motoren deutlich effektiver ansteuert, doch ich wollte den Gimbal auf jeden Fall auf andere Motoren einfach umrüstbar machen. Die Klemmringe haben zudem beim Einstellen den Vorteil, dass man nur die Klemmschraube leicht lösen muss und sich die Achse dann ohne das wenn auch leichte aber lästige Rastmoment der Motoren frei drehen kann.
Um den Gimbal von 3 Achsen auf 2 rückzurüsten, muss lediglich die runde CF-Scheibe zwischen Yaw-Motor und Bügel ersetzt werden. Das Dämpfer Magazin wird in beiden Varianten dabei sein. Eine größere Version hat schon beim großen Gimbal sehr gute Ergebnisse erzielt. Es lässt sich mit 4 oder 8 dreiteiligen Alphagel-Dämpfern bestücken, die es in 2 Härtegraden gibt. Allerdings dürften bei dem geringen Gewicht nur die weichen in Frage kommen. Die Dinger sind zwar im Gegensatz zu einfachen Alphagel-Blöcken sündhaft teuer, lohnen sich aber meiner Erfahung nach. Außerdem werden sie rein auf Druck belastet und zeigen auch nach bald einem Jahr keine Verschleißerscheinungen. Ein Lösen beider Platten voneinander ist bei den Dämpfern ausgeschlossen, da durch die Geldämpfer eine Metallbuchse läuft und die großen Unterlegscheiben nicht durch die Bohrungen der oberen Platte passen würden.
Der gesamte Gimbal wiegt inklusive der drei Motoren knappe 320 Gramm. Die zweiachsige Version dürfte demnach bei etwa 250 Gramm liegen, wenn die Gewichtsangabe von Tiger für den MT3506 stimmt. Der Bügel wird übrigens in beiden Versionen verschiebbar sein, denn auch wenn kein Yaw-Motor vorhanden ist, unter dem der Gimbal in den Schwerpunkt gebracht werden muss, ist dies auch für die Alphagel-Dämpfer erforderlich, damit sie gleichmäßig belastet sind.
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EDIT: Natürlich ist das noch keine Version, die ich jemandem zu Testzwecken geben kann. Es haben sich einige kleine Fehler eingeschlichen, die ich erst noch beseitigen muss. Beim Bügel habe ich meine üblichen 0,05mm Toleranz bei den Verzapfungen vergessen, so dass ich manche Verzapfungen von Hand nacharbeiten musste. Auch beim Schlitz für die Stativschraube scheine ich mich vermessen zu haben, so dass ich ihn heute auf die brutale Methode mit dem Dremel erweitert habe.
Das ärgerlichste ist wohl, dass ich nicht mitgekriegt habe, dass Tiger nun praktisch genau die hier verwendeten Motoren als Gimbalmotoren gewickelt anbietet. Die Mistarbeit mit dem Umwickeln hätte ich mir schenken können.
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