Bixler 2 - die ersten Flüge

hulk

PrinceCharming
#21
Zum Thema Flugzeit ist es auch ansichtssache. Ist halt ein gemütlicher Flieger. Einfach auf 150m-200m Höhe bringen und absegeln. Und wieder hoch.das sollte auch der Standardantrieb bringen.
Dann sind auch lockere 30min als Standard drin
 

IwannaFly

Erfahrener Benutzer
#22
Ihr müsst auch bedenken das kein Modell gleich ist, das sind alles Schaumwaffeln die nicht sooooo 100% Passgenau geschäumt werden können, da variiert die EWD und somit der optimale Schwerpunkt von Modell zu Modell...
 
#23
Nochmal: Mir gings bei meiner Aussage nicht um grundsätzliche Flugphysik. Die kann jeder selber nachlesen. Ich habe lediglich meine Beobachtungen meiner hunderten Flüge aus der letzten Saison wiedergegeben.

Das ich anfangs auch Probleme hatte, steht ausser Frage. Dennoch geht der Trend zur Kopflast. Min 1cm vor dem, des Herstellers. War der SP, wie angegeben, flog er quasi garnicht. Sehr instabil und pumpte nur. Mit etwas Kopflast war das hinfällig und das allseits bekannte gutmütige Flugverhalten stellte sich ein.
 

Wowbagger

Erfahrener Benutzer
#24
Nochmal: Mir gings bei meiner Aussage nicht um grundsätzliche Flugphysik. Die kann jeder selber nachlesen. Ich habe lediglich meine Beobachtungen meiner hunderten Flüge aus der letzten Saison wiedergegeben.
OK, lassen wir es dabei. Du hast das weltweit einzige Flugmodell, welches jeder Flugphysik widerspricht (bei keinem Flächenmodell mit Heckleitwerk kann der SP 1cm von der Vorderkante sein bei der Flächentiefe) und bist mit dem jetzt eingestellten Verhalten zufrieden. Von mir aus.

Das ich anfangs auch Probleme hatte, steht ausser Frage. Dennoch geht der Trend zur Kopflast. Min 1cm vor dem, des Herstellers. War der SP, wie angegeben, flog er quasi garnicht. Sehr instabil und pumpte nur. Mit etwas Kopflast war das hinfällig und das allseits bekannte gutmütige Flugverhalten stellte sich ein.
Du beschreibst jedes mal das Verhalten anders. Damals schriebst Du, dass er geradeaus gut fliegt, nur beim Motor und Drehen in den Wind sich aufbäumt. Wenn er gerade fliegt und ich den SP nach vorne schiebe (1cm hinter Flüglevorderkante!) und 5cm nach unten trimme, kann das Modell nur noch nach unten abtauchen. Zwei Maßnahmen, die dafür sorgen, dass die Nase stark nach unten geht...
Ich vermute, dass Du immer in Kombination mit Motor herumprobierst und daher kombinierte Effekte auftreten, die sich dann teilweise aufheben. Aber "perfektes" Flugbild ist dann anders. Egal, wenn Du so glücklich bist.

Ich vermute, Du bist das Einfliegen nicht, wie damals mehrfach vorgeschlagen, systematisch angegangen, d.h. ohne Motor(!) erst einmal trimmen, dass er gerade fliegt (kein Pumpen, kein Abtauchen), dann Test des SP/EWD durch die Abfangmethode (ohne Motor!), dann Anpassen auf gewünschten Wert, dann Schauen, was zusätzlich der Motor macht. Aber gut...

Ich bin 'raus. Du willst nicht lernen.
 
#25
Also irgendwie reden wir aneinander vorbei. Das du aerodynamisch mehr aufm Kasten hast, als ich, steht mal fest. Darum war ich ja auch dankbar, als ihr euch damals meiner angenommen habt. Aber du verstehst scheinbar nicht, was ich sagen will. Ich habe dem TE lediglich gesagt, das meine Flugerfahrungen am besten sind, wenn der SP weiter vorn liegt. Und ja, das kann auch sehr weit vorn sein - dann fliegt er immernoch sehr gut.

Ich habe natürlich kein einzigartiges Modell (wobei das bei der Schaumquali quasi jeder hat - aber lassen wir das), welches ganz bestimmt nicht der Flugphysik widerspricht - da hast du wohl etwas fehlinterpretiert.

Was ich dann aufm Flugfeld gemacht habe, oder warum mein B2 nicht gut flog, spielt doch garkeine Rolle mehr, da ich eure Ratschläge umgesetzt - und in vielen Testflügen letztes Jahr - bestätigt habe. Und natürlich verhält sich der Flieger immer anders, wenn man testet - also beschreibe ich es immer anders. Muss ich jetzt immer dazu schreiben, das zwischen den "anderen Verhalten" auch Umbauten stattgefunden haben? Soweit sollte das logisch sein, oder?

Also musst du doch nicht den "alten" Fred ausgraben, mich theoretisch belehren und sagen ich wäre lernresistent - denn das stimmt nicht - und du machst es dir mit der Aussage zu leicht.
Du weisst doch garnicht, was ich gemnacht habe, da ich es nicht im Forum veröffentlicht habe - oder siehst du einen "Ergebnis Post" eurer Ratschläge?

Auch habe ich dem TE niemals gesagt, das der SP 1cm von der Flügelvorderkante sein muss, nein - viel mehr sagte ich, ca 1cm vor dem des Herstellers.

Das Ganze ist auch nicht absolut, wie viele von euch ja wissen, es war lediglich als Hinweis gedacht.

Begraben wir das Kriegsbeil - es ist doch im Sinne des TE. Du kennst die Theorie - und ich beschreibe nur, was ich beim Flug gesehen habe.

So helfen wir beide dem TE.
 

Dr Evil

Erfahrener Benutzer
#26
Hi,

was viele vergessen, wenn der Easy Star oder Bixler komisch fliegt wenn der Motor läuft, ist das der Motor über und hinter dem Schwerpunkt liegt, was die Nase des Fliegers nach unten drückt. Diese tendenz wurde mit motorsturz nach oben ausgeglichen, das bewirkt, weil der Motor hinter und über dem Schwerpunkt liegt, das die Nase nach oben gedrückt wird. Das funktioniert aber alles nur im zusammenspiel, wenn der Schwerpunkt stimmt under der Motor nicht überdimensional stark ist. Dann passt der Motorsturz nicht mehr. Denke das der Schwerpunkt beim Bixler ähnlich liegt wie beim Easystar. Rechteckfläche, ca. im 1/3 Zu Kopflastig, fliegt zwar, aber nicht gut. Denn es wird Leistung verschenkt, die Langsamflugeigenschaften werden auch noch schlechter.

Gruß.
 
Zuletzt bearbeitet:

multiblitz

Erfahrener Benutzer
#27
Hmm interessant. Also heisst dass, dass mein a2836-1500 einen anderen Schwerpunkt braucht wie ApoC 2200, der ja vermutlich auch anderes Gewicht hat ?

Meiner kommt it dem Standard SP gut zurecht. hab ihm mal ne mobius vorndraufgeklemmt ohne dran zu denken, dass das den SP veraendert...da flog er sehr stabil, aber die Gleiteigenschaften waren nicht gut.

ApOC, Dein Frank-Bixler gefaellt mir gut...es ist immer schoen, Modelle zu sehen, die noch schrottiger , aehm, meine: Noch mehr gelitten haben als die eigenen. Dann fuellt man sich selbst nicht wie ein Depp. Meiner hat auch schon einige Feldrandkanten frontal geknutscht und sich die Nase eingeschlagen, weil das Ding einfach nicht runterkommen will und ich keine Landeklappen aktiv habe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Dr Evil

Erfahrener Benutzer
#28
Nein, nur wegen dem Motor brauchst du keinen anderen Schwerpunkt. Der Schwerpunkt, ist immer gleich. Nur wenn Du einen stärkeren Motor montierst, passt der Motorsturz nicht mehr zu dem Schwerpunkt, da der Motorsturz aufgrund der Leistung des Motors festgelegt wurde. Wenn ein stärkere Motor montiert wird, muss der Motorsturz auf den Schwerpunkt angepasst werden. Hatte mich etwas unverständlich ausgedrückt, sorry.
 
#30
Stimmt. Der AP richtet alles, wenn genug Motorpower da ist. ;-)
 

VikiN

Flying Wing Freak
#31
Hallo, oder man befolgt Daniels Rat und baut eine FY 41 AP ein. Dann ist der Schwerpunkt fast egel ;-)))))

Gruß Rudi
ja genau, dann sind wir bei den flächen auch da angelangt wies bei den copter schon ist
ums fliegen einstellen brauch man sich keine gedanken machen - machen alles die elektronischen helferlein...

meiner meinung nach total unsinn - erst sollte das modell richtig eingestellt werden...auf sicht geflogen bis man es beherscht und erst dann die spielereien einbauen

bessere flugeigenschaften und längeren flugzeiten sind dafür die belohnung...

aber macht nur so weiter mit "hauptsache es fliegt"...
 
#32
Ich fliege im richtigen Leben am Hang mit Modellen wie der Needle 100 oder dem PIKE Superior. Ich denke, dass ich in der Lage bin ein Modell einzustellen. Da aber hier viele Anfänger mitlesen und schreiben sollten diese sich überlegen ob es nicht einfacher ist mi einem Lageregler ( Kreisel ) die ersten Versuche zu starten. Auf sicherer Höhe kann man ja abschalten und erste Erfahrungen sammeln und dann weiter einstellen.

Gruß Rudi
 

VikiN

Flying Wing Freak
#33
Ich fliege im richtigen Leben am Hang mit Modellen wie der Needle 100 oder dem PIKE Superior. Ich denke, dass ich in der Lage bin ein Modell einzustellen. Da aber hier viele Anfänger mitlesen und schreiben sollten diese sich überlegen ob es nicht einfacher ist mi einem Lageregler ( Kreisel ) die ersten Versuche zu starten. Auf sicherer Höhe kann man ja abschalten und erste Erfahrungen sammeln und dann weiter einstellen.

Gruß Rudi
wenn man keinen verein in der nähe hat oder nicht der typ dafür ist ( bin ich auch nicht )
kann ja ja trotzdem mal vorbeischauen ( gastflieger/ reinschnuppern )
oder sich nen erfahreren fpv´ler / modellfieger in der nähe suchen

gibt so vieles was man als anfänger falsch machen kann ( selber erlebt und oft genug mitbekommen ) wenn man noch keinen plan hat...

4/6 augen sehen mehr als 2 und ein erfahrung im umgang mit den modellen is mehr wert als ein elektronisches system

turold hat ein problem mit dem bixler...das sollte man auch lösen können ohne stabi
meine meinung


: offtopix on:
wow needle 100 - sehr schönes modell !
machst damit auch DS ? persönlicher geschwindigkeitsrekord ?
was hast den da für servos verbaut ?
: offtopic off:
 
Zuletzt bearbeitet:

quansel

Erfahrener Benutzer
#34
Das Thema selbst interessiert mich auch sehr - außer den "Streitereien" bzgl Schwerpunkt oder
Lagestabilisierung - weil ich auch bereits einen Bixler 2 zerstört habe (bin Flächennoob) und jetzt
gerade einen neuen aufbaue.
Trotzdem schaue ich mir die Erfahrungen einzelner User natürlich an und gucke, wie ich
den SP einstelle. Ich werde zunächst mit einem 3S 2200mAh fliegen, den SP lt. Anleitung einstellen
und dann durch Versetzen des Akkus den Schwerpunkt verschieben ... mal schauen. Dann soll
nämlich eine Mobius für's FPV-Fliegen verbaut werden, und ich sehe es als hilfreich an, Kenntnisse
zum Einstellen des Schwerpunktes zu haben.

Zusätzlich habe ich eine andere Frage: zur Lagestabilisierung wird hier von der FY 41 AP geschrieben
... meine Idee ist, ein Multiwii Board, welches auf Fläche umgestellt werden kann, zu nutzen.
Muss dieses exakt gerade verbaut werden? Wie mache ich das, daß der Flieger dann auch genau
gerade fliegt? Wenn ich den Rumpf gerade auf dem Tisch liegen habe, heißt das doch nicht zwangsläufig,
daß er auch gerade fliegt!?

Quansel
 

Wowbagger

Erfahrener Benutzer
#35
...und gucke, wie ich
den SP einstelle. Ich werde zunächst mit einem 3S 2200mAh fliegen, den SP lt. Anleitung einstellen
und dann durch Versetzen des Akkus den Schwerpunkt verschieben ... mal schauen. Dann soll
nämlich eine Mobius für's FPV-Fliegen verbaut werden, und ich sehe es als hilfreich an, Kenntnisse
zum Einstellen des Schwerpunktes zu haben.
OK, ich fasse es noch einmal zusammen.

Zunähst einmal vorneweg:
SP und EWD hängen immer zusammen. SP weiter vorne bedeutet gleichzeitig, dass die EWD erhöht werden muss. SP weiter nach hinten schieben bedeutet, dass die EWD verkleinert werden muss.
Der SP Deines Modelles sollte immer gleich bleiben, egal, was Du wann wo wie nachträglich einbaust. Baust Du also nachträglich vorne die Mobius drauf, musst Du entweder den Akku zurück schieben oder Blei ans Heck machen oder oder. Entscheidend ist, dass nach einem Umbau der SP wieder an die gleiche Stelle kommt. Der SP ist nicht vom Gesamtgewicht, Luftwiderstand oder Ähnliches abhängig, sondern nur von der Geometrie und dem Profil der Tragflächen und des Höhenleitwerkes.

Nun zum praktischen bei einem Nicht-Nurflügler, das ist eigentlich ganz simpel:
SP und EWD stellt man immer mit abgeschaltetem Motor ein! Sobald der Motor läuft kommen weitere Faktoren hinzu, die die Beurteilung verhindern.

1. Man stellt den SP erst einmal so ein, wie er laut Bauplan vorgegeben ist. Der ist aus Stabilitätsgründen meist eher zu weit vorne. Wenn keiner angegeben ist, dann ist 1/3 der Flächentiefe von der Flächenvorderkante aus ein guter Startwert. Das gilt natürlich nur bei nicht gepfeilten Flächen. Höhenruder stellt man zunächst einmal wie vorgegeben ein bzw. mittig.

2. (kann man weglassen, erhöht aber die Sicherheit vor dem Maiden) Man läuft mit dem Modell in der Hand gegen den Wind und fühlt, was das Modell versucht. Evtl. kurz loslassen und sofort wieder greifen. Dabei merkt man, ob SP und EWD ungefähr stimmen. Wenn es grob falsch ist bäumt sich das Modell auf oder geht mit der Nase stark runter.

3. Überprüfung von SP/EWD mit Abfangmethode
- Man bringt das Modell zunächst auf eine sichere Höhe, aus der man es gut sehen kann und der Boden weit genug weg ist. Ich benutze da meistens so zwischen 50 und 100m.
- Motor aus!
- Gegen den Wind richten und Höhenruder so trimmen, dass es gerade fliegt. Es darf nicht pumpen oder die Nase runter nehmen, sondern muss sauber gleiten. Hat man das gemacht, sind aktueller SP und EWD aufeinander abgestimmt.
- Tiefe drücken bis das Modell ca. 30-45° nach unten fliegt.
- Nun Höhenruder loslassen, also neutral stellen und beobachten, was passiert.
- Erste Möglichkeit: Der Flug geht immer steiler nach unten und das Modell wird immer schneller. -> Der SP ist zu weit hinten, die EWD zu klein. Sofort langsam das Höhenruder ziehen, das Modell abfangen und landen. SP einige mm nach vorne verlegen und Abfangtest (nach neuer Trimmung, es muss etwas Höhe getrimmt werden) wiederholen.
- Zweite Möglichkeit: Die Flugbahn ist konstant, das Modell wird nicht mehr schneller. -> Der Sp ist an der hintersten möglichen Grenze, die EWD am Mindestwert. Das ist gut für Hotliner, Kunstflieger etc. die absolut neutral fliegen sollen.
- Dritte Möglichkeit: Das Modell fängt sich in einem langen Bogen ab. -> SP ist etwas vor der hinteren Grenze, die EWD etwas größer. Das ist gut für Gutmütigkeit, Thermiksegler und Eigenstabilität.
- Vierte Möglichkeit: Das Modell fängt sich in einem kurzen Bogen ab. -> SP ist zu weit vorne, EWD zu groß. Das führt zu Strömungsabrissen, schlechter Flugleistung, Aufbäumen beim Kreisen/Motor etc. Sofort landen. SP einige mm nach hinten verlegen und Abfangtest (nach neuer Trimmung, es muss etwas Tiefe getrimmt werden) wiederholen.
Ob man nun die zweite oder dritte Möglichkeit einstellt ist davon abhängig, welchen Zweck das Modell hat und welche Vorlieben man hat. Die besten Flugleistungen hat man üblicherweise, wenn sich das Modell gar nicht (2. Möglichkeit) oder nur sehr wenig abfängt. Je kleiner der Abfangbogen ist, desto größer werden die Nachteile.
Nun ist SP und EWD für das Flugzeug optimal eingestellt.
Hat man ein Höhenleitwerk mit Ruderklappe und es steht in der ausgetrimmten Mittellage nicht mittig, verschenkt man etwas Flugleistung. Bei großen Abweichungen kann man dann an Tragfläche oder Leitwerk so umbauen, dass der Winkel der beiden zueinander geändert wird und das Ruder wieder mittig steht. Nach einem solchen Umbau immer erst wieder die Abfangmethode.

4. Motor
Nun kann man testen, welchen Einfluss der Motor hat. Hier sind vor allem Einbaulage, Stärke und Motorsturz wichtig. Bis auf die Stärke des Motors sind die anderen Sachen meist fest vorgegeben.
Das Modell wird in genügend großer Höhe ohne Motor gegen den Wind gestellt und gerade gelegt. Nun macht man den Motor an. Prinzipiell gibt es drei Möglichkeiten, aber in der Realität habe ich eigentlich immer nur gesehen, dass das Modell wegsteigt, weil das die sicherere Methode ist.
- 1. Möglichkeit: Das Modell beschleunigt und taucht nach unten weg. Der Motorsturz ist zu groß.
- 2. Möglichkeit: Das Modell beschleunigt und geht in einen konstanten Steigflug abhängig von der Motorstärke über. Der Motorsturz ist optimal.
- 3. Möglichkeit: Das Modell beschleunigt, der Steigflug wird aber immer steiler und das Modell wird dadurch wieder langsamer ("an der Latte verhungern"). Der Motorsturz ist zu klein.
Wenn möglich, kann man den Motorsturz verändern und neu testen. Das ist das optimale, aber meistens nicht oder nur sehr schwer machbar.
Ansonsten mischt man den Gaskanel zum Höhenruder hinzu. Dazu gibt es oft schon fertige Mischer und heissen Power-Correction o. Ä. Wenn das Modell zu stark wegsteigt, dann etwas Tiefe beimischen. Und wieder probieren.

Ich hoffe, das hilft Dir (und anderen).
 

quansel

Erfahrener Benutzer
#37
@Wowbagger

"Wow" ... das ist ausführlich ... vielen Dank dafür!
Ich gebe aber zu, ich verstehe das noch nicht so ganz ... werde es aber umsetzen können.

Z.B. "Erste Möglichkeit: Der Flug geht immer steiler nach unten und das Modell wird immer
schneller. -> Der SP ist zu weit hinten..." Ich bin davon ausgegangen, daß dann der SP
zu weit vorne ist, weil der Bixler nach vorne "wegfällt" ... komisch.

Was ist "EWD"??? Doofe Frage?
 

Wowbagger

Erfahrener Benutzer
#40
Hat jreise schon erklärt.
Effektiv beeinflusst man damit, wie stark die Tragfläche gegenüber der Strömung angestellt wird, also wie die normale Fluglage bezogen auf die Querachse ist. D.h.
- bei geringer EWD ist die Tragfläche nur wenig oder gar nicht angestellt (kleiner Einstellwinkel). Die Luftströmung kommt direkt von vorne auf die Tragfläche, also fast parallel zur Profilsehne.
- bei hoher EWD ist die Tragfläche stärker angestellt (großer Einstellwinkel), also sozusagen die Vorderkante etwas angehoben.
Ist textlich echt schwer zu beschreiben. :)
Ein Bildchen kannst Du bei Wikipedia sehen.

Ich gebe aber zu, ich verstehe das noch nicht so ganz ... werde es aber umsetzen können.
Z.B. "Erste Möglichkeit: Der Flug geht immer steiler nach unten und das Modell wird immer
schneller. -> Der SP ist zu weit hinten..." Ich bin davon ausgegangen, daß dann der SP
zu weit vorne ist, weil der Bixler nach vorne "wegfällt" ... komisch.
Das schöne an dieser uralten Methode ist, dass sie auch dann einfach funktioniert, wenn man nicht weiß warum. :)
Aber ich will auch immer wissen, warum ich etwas tue. Das hilft. Also:

SP und EWD sind nicht(!) unabhängig voneinander.
- Wenn ich bei einem gerade fliegenden Modell den SP etwas nach vorne setze, dann muss ich gleichzeitig(!) die EWD erhöhen (Höhe ziehen), damit es weiterhin gerade fliegt und nicht die Nase runter nimmt.
- Wenn ich bei einem gerade fliegenden Modell den SP etwas nach hinten setze, dann muss ich gleichzeitig(!) die EWD verkleinern (Tiefe drücken), damit es weiterhin gerade fliegt und nicht anfängt zu pumpen.
Also gehören für einen geraden Flug immer diese beiden Komponenten abgestimmt aufeinander zusammen.
Das heißt aber auch, dass ich einen geraden Flug mit ganz unterschiedlich eingestelltem SP (und passender EWD und damit passendem Einstellwinkel der Tragfläche) erreichen kann.

OK, wenn man nur das betrachtet, dann wäre die genaue Lage des SP (jetzt mal extreme Positionen ausgenommen) nicht so wichtig, da man einfach nur die dazu passende EWD einstellen müsste und das Modell fliegt gerade.
Aber da gibt es einen Haken: Das Flugverhalten ist stark davon abhängig, wie groß der Einstellwinkel der Tragfläche ist, der sich aus EWD und SP ergibt.
Erhöhung des Einstellwinkels bedeutet:
- höherer Auftrieb bei gleicher Geschwindigkeit
- niedrigere Geschwindigkeit bei gleichem Auftrieb
- effektiv: das Modell wird im Gleitflug langsamer
- die Gefahr eines Strömungsabrisses wird größer, besonders in engen Kurven. Stabilität um Längsachse wird daher geringer.
- weniger Ruderwirkung auf Höhe und Seitenruder wegen der geringeren Geschwindigkeit
- Gefahr des Strömungsabrisses bei Querrudereinsatz wird größer
- bei Geschwindigkeitszunahme (durch Kurven in den Wind oder Motor oder Böe oder...) nimmt das Modell die Nase hoch
Verkleinerung des Einstellwinkels bedeutet natürlich das Gegenteil bis zu:
- die Gefahr des Unterschneidens nimmt zu. Unterschneiden bedeutet, dass bei Geschwindigkeitszunahme das Höhenleitwerk nicht mehr das nach vorne gerichtete Drehmoment der Tragfläche ausgleichen kann. Der Flieger nimmt die Nase herunter, wird dadurch noch schneller, das Drehmoment wird noch größer, das HLW kann noch weniger dagegen arbeiten, die Nase geht noch weiter runter, die Geschwindigkeit steigt noch weiter an...
Das Ganze geht soweit, dass man das selbst mit voll gezogenem Höhenruder nicht mehr aufhalten kann. Es hilft dann nur noch durch Tiefe drücken (man scheut sich davor, weil es widersinnig klingt und sich anfühlt) einen halben Aussenlooping zu fliegen und dann bei geringerer Geschwindigkeit das Modell zu retten oder zu versuchen mit Querruder schneller in diese Lage zu kommen. Meist hält die Struktur der Tragfläche das aber nicht aus und der Flieger platzt in der Luft. Das ist mir zweimal bei meinem allerersten Flugzeug (Nachbau der Original Multiplex Alpha mit auf 3,20m vergrößerten Tragfächen und dadurch zu kleinem HLW-Hebelarm) als Jugendlicher passiert und die Teil stürzten dann aus gut 150-200m Höhe teils steil (Rumpf) teils langsam rieselnd (Tragfläche) herunter.

Fazit:
SP zu weit vorne= zu hohe EWD = zu hoher Einstellwinkel ist schlecht.
SP zu weit hinten = zu niedrige EWD = zu niedriger Einstellwinkel ist schlecht.
Aber man hat einen gewissen Bereich, in dem man SP/EWD variieren kann, in dem es noch nicht zu extremen Nachteilen kommt, aber die Flugleistung deutlich variiert.
Generell ist es für die Flugleistung gut, wenn SP/EWD relativ nahe vor dem Punkt sind, an dem das Unterschneiden beginnt. Jede weitere Vorverlegung des SP führt zu stärkerem Aufbäumen beim Geschwindigkeitswechsel.
- Ein Kunstflieger/Hotliner etc. möchte gar kein Aufbäumen beim Geschwindigkeitswechsel haben, sondern eine neutrale Fluglage. Der stellt den SP auf die hinterste mögliche Lage ein, bei der noch kein Unterschneiden auftritt. Das Modell fliegt dann bezgl der Querachse neutral. Lenkt man runter, dann fliegt er konstant runter.
- Andere Modelle sollen etwas Eigenstabilität aufweisen (Gutmütigkeit, gerade auch für Anfänger) und sich leicht abfangen. Hier stellt man den SP ganz leicht nach vorne, so dass bei einem Geschwindigkeitswechsel das Modell selber die Nase leicht hoch nimmt und diesem entgegenwirkt. Aber nur leicht, damit kein Aufschaukeln durchs Aufbäumen entsteht.
- Klassische Thermiksegler sollen vor allem viel Auftrieb erzeugen. Hier legt man den SP noch ein kleines bisschen mehr nach vorne, aber noch deutlich von dem gefährlichen Strömungsabriss entfernt. Dadurch erreicht man, geringeres Sinken/besseres Annehmen von Aufwinden und erkauft sich das damit, das das Modell nur in einem geringen Geschwindigkeitsbereich gut fliegt, weil es sich sonst aufbäumt und man aktiv dieses aussteuern muss.

Lange Rede, kurzer Sinn:
Der gerade Flug an sich hilft einem noch nicht, die Kombination aus SP/EWD zu beurteilen, da der gerade Flug eben bei vielen Kombinationen erreicht werden kann. Jetzt kommt (endlich, wann hört der endlich auf) die Abfangmethode.
Ausgehend davon, dass das Modell gerade fliegt (Wichtig), als SP/EWD aufeinander abgestimmt sind, drückt man das Modell nach unten, lässt das Höhenruder los und beobachtet, was passiert. Man erhöht also die Fluggeschwindigkeit und beobachtet dann, wie das Modell damit klar kommt.
Und jetzt ist hoffentlich klar, was man da sieht:
- schnelles starkes Aufbäumen = zu hoher Einstelwinkel, also muss man die EWD verringern. Und bei einer verringerten EWD muss man den SP nach hinten legen, um weiterhin einen geraden Flug zu haben.
- Unterschneiden = zu niedriger Einstellwinkel, also muss die EWD vergrößert werden. Und bei einer vergrößerten EWD muss man den SP nach vorne legen, um weiterhin einen geraden Flug zu haben.

Das Missverständnis ("Modell geht runter und unterschneidet, warum dann SP nach vorne?") liegt darin, dass er eben nur bei höherer Geschwindigkeit (Abfangtest) die Nase herunter nimmt und nicht im normalen Flug. Der Effekt wird nicht durch die SP-Lage, sondern durch Drehmomente verursacht.

Jetzt alle verwirrt?
Wir bauen mit unseren Jugendlichen im Verein immer einen Wurfgleiter, bei dem man alle Sachen (SP/EWD/Flugrichtung) leicht ändern kann und probieren aus, was welchen Einfluss hat.
 
FPV1

Banggood

Oben Unten