Konzeptänderung
Hallo,
in den letzten Tagen habe ich mal wieder etwas Zeit für die Konstruktion gefunden und den Aufbau noch einmal relativ stark überarbeitet.
Nachdem mir der Aufbau der neuen Sorotec-Fräse auf den zweiten Blick dann doch ganz gut gefallen haben, habe ich meine Konstruktion noch einmal überdacht.
Ich habe das Konzept der eingerückten Seitenwangen aufgegriffen und die Geometrie des Portals auf meine Abmessungen angepasst.
Dieser Aufbau bingt einiege Vorteile mit sich. Der Fräser ist nun in der Lage die gesamte Opferplatte zu überfräsen. Mit dem herkömmlichen Aufbau bleiben seitliche Randbereiche, die nicht erreicht werden können. Ich habe den Verfahrweg der Y-Achse nun doch wieder auf knapp 645 mm nutzbare Breite erweitert. Trotzdem sind die Seitenwangen ca. 80 mm weiter zusammen gerückt. Um diesen Betrag ist auch der Grundrahmen schmaler geworden. (Innenmaß Seitenwangen 650 mm). So sollte der Einsatz einer mittigen KUS zum Antrieb des Portals in X Richtung noch sinnvoll sein.
Durch die Verstärkungsstege auf den Seitenwangen erhöht sich die Steifigkeit des Portals in Bezug auf Querverzug deutlich. Da ich mich mit einer Aufdoppelung der Wangen mit Al-Profilen nicht anfreunden konnte, finde ich diese Lösung sehr angenehm.
Um den Portalnick vorzubeugen habe ich die Führungswagen der X-Achse weiter auseinander gezogen. Mittenabstand der Sets vorher: 127 mm und jetzt 166 mm. Über beide Sets gemessen sind das 253 mm.
Da ich gerne eine DLG-Rumpfform fräsen möchte, habe ich den Verfahrweg der X-Achse auf 1130 mm erweitert. Das ergibt eine Führungslänge von 1360 mm. Mit einer fest-fest Lagerung der KUS auf X komme ich rechnerisch auf ca 10m/min Verfahrgeschwindigkeit. Dieser Wert ist mit 20% Sicherheit zur kritischen Drehzahl bemessen. Wie das später in der Realität aussieht sehen wir mal. Die KUS sollte bei so einer Länge schon gerne gerade sein. Könnte mir vorstellen, dass das bei Chinaspindeln nicht immer der Fall ist...
Durch die seitliche Verstärkung der Z-Achse wird auch hier eine bessere Steifigkeit erreicht.
Den Portaldurchlass und den Verfahrweg der Z-Achse wurde um 26 mm auf 200 mm Z-Verfahrweg erhöht.
Mit diesem Aufbau ist das Portal gegenüber der vorherigen Variante nur 4 kg schwerer, aber deutlich steifer.
Bei
200 N am Fräser ergeben sich folgende Verformungen:
Längsträger Grundgestell: 0,038 mm
Portalbalken horizontal: 0,001 mm
Portalbalken vertikal: 0,005 mm
Seitenwangen quer: 0,001 mm
Z-Achse längs: 0,01 mm
Durch das Portalgewicht von ca. 60 kg sind nun die Längsträger die Schwachstelle. Lange Profile
kann ich auch in der Firma planfräsen lassen wenns mal nötig ist. Für alles andere hat die Durchbiegung
der Längsträger eher wenig Einfluss. Somit kann ich damit leben.
Da die Hinterkante der Seitenwangen bei der Sorotec Fräse gerade runter gehen, müsste der Fräser in der vorderen Endlage der X-Achse über den Grundrahmen hinaus stehen. Das würde Verfahrweg in X-Richtung kosten. Da ich keine Seitenansicht der Fräse finden konnte, weiss ich nicht ob es wirklich so ist. Eigentlich kann ich es mir nicht vorstellen, aber auf den bisher veröffentlichten Bildern sieht es so aus als liegt die Fräserachse ein Stück vor den vorderen Sets der Seitenwangen...
Ich habe die hinteren Sets der Seitenwangen etwas nach vorne eingerückt und die Hinterkante etwas schräg laufen lassen. So steht die Achse des Fräsers in vorderer Endlage 2 mm über die Kante des Grundrahmens hinaus und der Verfahrweg wird optimal ausgenutzt.
Nun muss noch die untere Verbindung der Seitenwangen ausgelegt werden und die Energiekette für die X-Achse unter dem Grundrahmen einkonstruiert werden.
Gruß Marc
EDIT: In die nach aussen gerichtete Ecke zwischen Portalbalken und Seitenwangen werde ich im vorderen Bereich unter den Portalbalken noch einen Winkel vorsehen, damit der Balken nicht nur hinten an die Seitenwangen anschließt. Hier sollte ein 40 mm Winkel ausreichen.