Eigentlich hatte ich schon diverse Zeit geplant, eine eigene Fräse zu bauen. Doch irgendwie hat das Thema 3d Drucker alles überlagert und andere Projekte wurden erstmal hinten angestellt. Die Drucker laufen nun - Zeit also, sich wieder dem Projekt Fräse zu widmen.
Da fräsen nochmal eine Welt für sich ist wollte ich zunächst ein paar Erfahrungen sammeln, bevor ich mich an den Eigenbau einer Fräse wage. Genügend Material aus dem 3d Drucker Bastelworkshop hatte ich noch, daher habe ich mir flux eine Mechanik auf Basis eines Prusa i3 zusammengebaut und an Stelle des Extruders eine Halterung für meinen kleinen Proxxon Feinborschleifer montiert.
Eine geeignete Halterung konnte ich nicht auf Thingiverse finden, also habe ich mir was passendes gezeichnet. Der Flansch passt sauber auf die Proxxon FBS 240. Die eigentlich besser zum Fräsen geeignete Proxxon IBS sollte ebenfalls passen. Die Halterung wird auf den X-Schlitten montiert und es können die Schrauben und Muttern vom Extruder verwendet werden.
An Stelle eines Heizbetts habe ich eine kleine Opferplatte aus 6mm Depron auf den Y-Schlitten montiert. Das funktioniert prinzipiell, jedoch sollte man den Schlitten durch ein massives Brett (z.B. MDF, ca. 12mm) austauschen. Hier braucht man einfach mehr Stabilität als beim Drucken.
Damit hatte ich erstmal die Mechanik zusammen.
Die nächste Frage war die nach passender Elektronik und Software. Mit der Kombination von RAMPS und Marlin war ich bei meinen Druckern top zufrieden. Als Alternative hatte ich ein GRBL mit CNC Shield in Betracht gezogen, dass sich ebenfalls noch in meinem Fundus befand.
Vorteil: GRBL ist eine Firmware für's Fräsen, läuft also ohne große Anpassungen. Nachteil: GRBL eignet sich zwar prinzipiell auch zum Drucken, ist aber Marlin weiter unterlegen. Um ein möglichst universelles Gerät zum Drucken und Fräsen zu haben, entschied ich mich für RAMPS + Marlin.
Damit Marlin ohne Murren den gcode aus einem CAM frisst, müssen ein paar Dinge modifiziert werden: Z muss in den negativen Bereich fahren dürfen, Temperaturüberwachung ist überflüssig und verhindert standardmässig, dass der Druck-/Fräsjob überhaupt startet, etc...
Und kaum, dass ich Marlin passend zusammengehackt hatte ist mir folgender Link in den Schoß gefallen: https://github.com/Ognog/SandCrab. Diesen Mod habe ich noch nicht getestet, sollte aber genau so funktionieren.
Mechanik fertig, Elektronik und Software auf Fräse-Seite fertig. Zeit sich um die Toolchain am Rechner zu kümmern.
An Stelle des Slicers, der ein Modell in kleine Schichten schneidet, brauche ich ein CAM-Programm, mit dem ich definieren kann wie viel Material wo abgetragen wird. Die Wahl fiel auf Estlcam (http://www.estlcam.com/), das nicht nur sehr einfach in der Bedienung daherkommt, sondern auch Made in Germany und für sehr faires Geld zu haben ist. Ich setze aktuell die kostenfreie Testversion ein.
Nach ein wenig Einlesen habe ich dann meine Fräsparameter hinterlegt und konnte meinen 1. Job starten. Passend zu Ostern habe ich natürlich den Referenz-Elch gefräst. Die eigentliche Ansteuerung der Fräse habe ich dann mit Repetier Host gemacht. Damit kann ich auch sehr einfach den Nullpunkt für Z manuell anfahren.
Und hier das Ergebnis:
Material: 4mm Sperrholz
Fräser: 1.2mm aus der Werkzeugkiste
Vorschub: 600mm/M
Zustellung: 1.5mm
Drehzahl: ca. 10.000/M
Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Im Gegensatz zum Drucken fällt die geradezu irrwitzig kurze Wartezeit bis zum fertigen Werkstück auf Für den Elch hat der Prusa keine 5 Minuten gebraucht.
Hier noch Fotos vom fertigen Prusa und einem weiteren Test mit Hartholz bei gleichen Parametern. Das Stück Holz wird übrigens mit doppelseitigem Klebeband fixiert.
Link zur Halterung: http://www.thingiverse.com/thing:755617
Soviel erstmal hierzu... Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt doch einfach was..
Achja, und da ich nun definitiv einen Drucker zu viel habe steht dieser hier oben zum Verkauf. Wer Interesse hat, kann sich einfach per PM bei mir melden.
Da fräsen nochmal eine Welt für sich ist wollte ich zunächst ein paar Erfahrungen sammeln, bevor ich mich an den Eigenbau einer Fräse wage. Genügend Material aus dem 3d Drucker Bastelworkshop hatte ich noch, daher habe ich mir flux eine Mechanik auf Basis eines Prusa i3 zusammengebaut und an Stelle des Extruders eine Halterung für meinen kleinen Proxxon Feinborschleifer montiert.
Eine geeignete Halterung konnte ich nicht auf Thingiverse finden, also habe ich mir was passendes gezeichnet. Der Flansch passt sauber auf die Proxxon FBS 240. Die eigentlich besser zum Fräsen geeignete Proxxon IBS sollte ebenfalls passen. Die Halterung wird auf den X-Schlitten montiert und es können die Schrauben und Muttern vom Extruder verwendet werden.
An Stelle eines Heizbetts habe ich eine kleine Opferplatte aus 6mm Depron auf den Y-Schlitten montiert. Das funktioniert prinzipiell, jedoch sollte man den Schlitten durch ein massives Brett (z.B. MDF, ca. 12mm) austauschen. Hier braucht man einfach mehr Stabilität als beim Drucken.
Damit hatte ich erstmal die Mechanik zusammen.
Die nächste Frage war die nach passender Elektronik und Software. Mit der Kombination von RAMPS und Marlin war ich bei meinen Druckern top zufrieden. Als Alternative hatte ich ein GRBL mit CNC Shield in Betracht gezogen, dass sich ebenfalls noch in meinem Fundus befand.
Vorteil: GRBL ist eine Firmware für's Fräsen, läuft also ohne große Anpassungen. Nachteil: GRBL eignet sich zwar prinzipiell auch zum Drucken, ist aber Marlin weiter unterlegen. Um ein möglichst universelles Gerät zum Drucken und Fräsen zu haben, entschied ich mich für RAMPS + Marlin.
Damit Marlin ohne Murren den gcode aus einem CAM frisst, müssen ein paar Dinge modifiziert werden: Z muss in den negativen Bereich fahren dürfen, Temperaturüberwachung ist überflüssig und verhindert standardmässig, dass der Druck-/Fräsjob überhaupt startet, etc...
Und kaum, dass ich Marlin passend zusammengehackt hatte ist mir folgender Link in den Schoß gefallen: https://github.com/Ognog/SandCrab. Diesen Mod habe ich noch nicht getestet, sollte aber genau so funktionieren.
Mechanik fertig, Elektronik und Software auf Fräse-Seite fertig. Zeit sich um die Toolchain am Rechner zu kümmern.
An Stelle des Slicers, der ein Modell in kleine Schichten schneidet, brauche ich ein CAM-Programm, mit dem ich definieren kann wie viel Material wo abgetragen wird. Die Wahl fiel auf Estlcam (http://www.estlcam.com/), das nicht nur sehr einfach in der Bedienung daherkommt, sondern auch Made in Germany und für sehr faires Geld zu haben ist. Ich setze aktuell die kostenfreie Testversion ein.
Nach ein wenig Einlesen habe ich dann meine Fräsparameter hinterlegt und konnte meinen 1. Job starten. Passend zu Ostern habe ich natürlich den Referenz-Elch gefräst. Die eigentliche Ansteuerung der Fräse habe ich dann mit Repetier Host gemacht. Damit kann ich auch sehr einfach den Nullpunkt für Z manuell anfahren.
Und hier das Ergebnis:
Material: 4mm Sperrholz
Fräser: 1.2mm aus der Werkzeugkiste
Vorschub: 600mm/M
Zustellung: 1.5mm
Drehzahl: ca. 10.000/M
Mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Im Gegensatz zum Drucken fällt die geradezu irrwitzig kurze Wartezeit bis zum fertigen Werkstück auf Für den Elch hat der Prusa keine 5 Minuten gebraucht.
Hier noch Fotos vom fertigen Prusa und einem weiteren Test mit Hartholz bei gleichen Parametern. Das Stück Holz wird übrigens mit doppelseitigem Klebeband fixiert.
Link zur Halterung: http://www.thingiverse.com/thing:755617
Soviel erstmal hierzu... Wenn ihr noch Fragen habt, schreibt doch einfach was..
Achja, und da ich nun definitiv einen Drucker zu viel habe steht dieser hier oben zum Verkauf. Wer Interesse hat, kann sich einfach per PM bei mir melden.
Zuletzt bearbeitet: