Schwarze Blobs auf den Drucken?

lmig

Erfahrener Benutzer
#1
Moin,

ich hätte da mal eine Frage.

Beim Drucken mit dem eSun PETG habe ich das Problem, dass nach einer gewissen Druckzeit kleine schwarze Blobs auf dem Druck abgelegt werden.
Nun frage ich mich ob das was mit der PETG Qualität zu tun hat?

Was mir außerdem auffällt ist, dass die Filamentdüse beim Drucken schwarz wird. Also wenn ich die Düse vor dem Druck mit einem Tuch relativ sauber mache, so dass man die goldene Oberfläche sehen kann, so ist die Düse nach einem 2-3 Stunden Druck ringsherum komplett schwarz. Ich möchte meinen beim Drucken mit dem Extrudr.eu PETG war das nicht so.

Außerdem scheint das Filament recht gut an der Düse zu haften (was eigentlich von Nachteil ist) und vermutlich letzendlich zur Ansammlung von Filamentresten an der Düse sorgt und diese dann bei entsprechender Größe sich am Druckobjekt absetzen. Nervt ein wenig und droht den Druck zu ruinieren wenn z.B. eine Schrittverlust dadurch entsteht.

Also kann man das auf eine schlechtere Filamentqualität zurückführen oder eventuell auf eine zu hohe Hotend Temperatur?

Anbei ein Bild zur Veranschaulichung.

IMG_20150918_085033.jpg
 

Rangarid

Erfahrener Benutzer
#2
Das sind verbrannte Filamentreste die an der Nozzle kleben und irgendwann hängen bleiben. Lässt sich leider so nicht vermeiden. Einzige Möglichkeit ist versuchen zu vermeiden, dass Filament hängen bleibt. Also z.B. mal gucken ob der Extruder richtig eingestellt ist (steps/mm).

Zweite Möglichkeit ist der Z-Hop damit die Düse beim rumfahren sich nicht durch das bereits gedruckte durchwühlt.

Zwecks Quali kann ich dir nicht weiterhelfen, aber PETG bleibt von allen Marken schön kleben...
 
Zuletzt bearbeitet:

lmig

Erfahrener Benutzer
#3
Hi Rangarid,

der Z-Hop ist bereits auf 0.3mm eingestellt. Das "Aufsammeln" passiert auch nicht beim "Traveln" sondern beim normalen Bahnen ziehen.

Die Extruder Steps sind eher ein tick zu wenig als zu viel, was die Problembekämpfung ja eigentlich begünstigen sollte.

Wie gesamt, beim Extrudr.eu PETG bin ich der Meinung diesen Effekt gar nicht gehabt zu haben. Ich werde den gleichen Druck nochmal mit dem schwarzen PETG von Extrudr.eu machen.
 

lmig

Erfahrener Benutzer
#5
Meist sammelt sich das, wenn beim Solid Infill zu viel extrudiert wird.
Das würde gut passen! Danke, dann widmen ich mich noch mal dem Extruder Kalibrieren. Probiere aber vorher noch den Druck mit dem Extrudr.eu PETG. Ich denke das hier die PETG Qualität oder die vielleicht auch die Hotend Temperatur eine Rolle spielt?

Das Extrudr.eu PETG habe ich immer mit 255°C gedruckt und das "lief" super. Das eSun PETG habe ich mit 240°C probiert (da auf reprapworld.com die Drucktemperatur mit 215-235°C angegeben ist, was ich jedoch sehr gering finde). Habe mit dieser Temeperatur aber auf den eigentlich glatten Oberflächen viele Fetzen gesehen. Durch erhöhen der Temperatur auf ebenfalls 255°C waren diese Weg und die Flusseigenschaften sahen für mein Auge sehr gut aus. Da die Verarbeitungstemperatur aber eben mit 20°C weniger angegen ist, dachte ich dass das eventuell auch eine Folge für diesen Effekt sein könnte.

http://reprapworld.com/?products_details&products_id/946/cPath/1590_1678#.VfvOBX1u18E

Aber ich sehe schon, probieren geht über studieren :D
 

lmig

Erfahrener Benutzer
#7
Also, ich habe jetzt ein wenig getestet ... er gibt es hier für nicht so richtig ein Patentrezept ... man muss sich für vieles selber seine optimalen Einstellungen erarbeiten.

Als erstes kam der Gegentest mit dem Extrudr.eu PETG => keine schwarzen Blobs!

Als nächstes wieder das eSun PETG reingemacht und mit 225°C probiert, da der Hersteller ja 215-235°C vorschreibt => so gut wie keine Adhäsion mit dieser Temperatur und alles zieht sicht gleich weg!

Temperatur erhöht auf 245°C und gleichzeitig den Flow von 110 auf 100 reduziert ... Flow 110 weil der Extruder beim 100mm extrudieren nur ca. 90mm extrudiert hat und die Floweinstellugen sollte das kompensieren.

Siehe da => der Druck mit Cura war fast perfekt, nur ein kleiner schwarzer Blob, der sich aber leicht entfernen ließ.

Dann noch die Gegenprobe mit exakt den gleichen Druckeinstellungen und Slic3er. Hier das Ergebnis .... komisch, nicht nachvollziehbar für mich (schlechtere Adhäsion und diese hässlichen Fetzen, wie als wenn die Temperatur nicht hoch genug wäre. Es wurde aber die gleiche Temperatur (245°C) wie bei Cura verwendet ...).

IMG_20150919_054614.jpg

Also bisheriger Stand für mich war:
- Qualität oder vielleicht auch die Farbe scheint eine Rolle zu spielen
- Extrudiertemperatur wird weniger das Probblem gewesen sein
- Vermutlich war die Flowanpassung auf wieder 100% die entscheidende Problembeseitigung

Dann habe ich mich an einen neuen Druck gewagt, diesmal aber ein großes Objekt (8 Stunden Druckzeit) mit der Schwierigkeit, dass gleich auf dem ersten Layer ein Wort zu drucken ist (Burgalicious).

http://www.thingiverse.com/thing:9207

Der erster Versuch sah ganz gut aus, aber bei einem Buchstaben hat sich das Filament immer wieder aufgerollt (ich glaube das "g" ... auf beiden Seiten! Alle anderen Buchstaben sahen super aus).

Wieder Einstellungen angepasst:
- Heizbett von 90 auf 100
- Extruder von 245 auf 255
- 1. Layergeschwindigkeit von 40mm/s auf 20mm/s

Layerhaftung war vorher eigentlich schon gut ist aber mit diesen Einstellungen noch einen Tick besser geworden. Dem "g" hat es aber nicht viel geholfen, das PETG hat sich wieder an der Nozzle verklebt und den Buchstaben mitgeschleift. Ich habe dass dan manuell korrigiert und weiter drucken lassen. Die schwarze Blob Bildung ist bisher sehr gering (1-2 kleine schwarze Flecken sind wahrnehmbar, aber nicht so groß, dass sie den Druck gefährden würden).

Also meine Tipps für eSun PETG:
- Hohe Heizbetttemperatur hilft bei der Adhäsion und wirkt dem Anpappen an der Nozzle ein wenig entgegen.
- Viskosität des Materials durch höhere Extrudertemperatur reduzieren, dadurch wiederum weniger Anpappen bzw. wenn dann nicht mir so schwerwiegenden Folgen (bei mir jedenfalls).
- Extruder kalibieren! Zu viel Filamentextrusion begünstigt das Anpappen des Filaments an der Nozzle und führt zu schwarzen Blobs (verbrannte Filamentreste)

Eine Frage hätte ich da noch ... die Wissenschaft ist doch heuzutage soooo weit :D
Kann man auf der Nozzlespitze nicht eine Art Nanobeschichtung vornehmen, so dass das Filament nicht mehr anpappt => Lotusblüteneffekt???
 

Bastelix

Erfahrener Benutzer
#8
Also ich würde generell immer nur eine Einstelling verändern. Bei zwei gleichzeitig konnen sich Effekte einstellen die man so nicht mehr zuordnen kann. Macht zwar ein wenig mehr Arbeit aber so kommt man zum optimalen Ergebniss
 

Bastelix

Erfahrener Benutzer
#9
Die Blobs hatte ich auch schon des öfteren. Das war bei mir dann die zu heisse Düse. Die Fetzen könne auch von den blobs kommen. Wenn die Düse beim legen der zweiten Lage gegen die Erhöhung stößt. So war es bei mir. Da es so Auseinander gerissen wird, nehme ich mal an das deine erste lage auch nicht besonders Stabil ist. Zu viel abstand zwischen den einzelnen Stängen....
 

lmig

Erfahrener Benutzer
#12
Also, mit den richtigen Einstellungen und den richtigen Objekten ist das eSun PETG wirklich Preis-/Leistungsmäßig top.

Ich habe das Gefühl das die kleineren Modelle (warum auch immer) oder zumindest diese von diesem Speicherkartenhalter Modell, eher zu dieser Blobbildung neigen als bei größeren Modellen.

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Die transluzente Erscheinung des Materials gefällt mir auch sehr gut. Lebensmittelecht und Spühlmaschinentauglich ist es auch. PETG => geiles Zeug :D

Habe mich dann mal an was großes herangewagt. Der längste Druck bisher. 9 Stunden mit 0.2mm Layerhöhe. Bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

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kl_Haribo

ergebener Benutzer
#14
Also ich habe das Innofil PetgG, drucke mit 230°C auf 60°C leider habe ich auch immer das Problem, dass das infill sich an den Ecken anlöst. Langsamer drucken behebt bei mir das Problem.
Mit der Haftung bei 60°C habe ich überhaupt keine Probleme. Drucke auf Glasbett mit Zuckerwasser. Das Objekt bekomme ich erst vom Druckbett,, wenn es komplett abgekühlt ist. Auch das Skirt lässt sich sonst nicht lösen. Ich drucke aber auch sehr nah am Druckbett, vielleicht liegt hierbei der Erfolg ;)

Wo ist denn eure Bezugsquelle?
 
#16
Hi Leute,

zuerst mal viele Grüße an alle Forumsteilnehmer.
Bin durch diesen Thread erst auf PETG aufmerksam geworden...

Drucke schon fast 3 Jahre nur PLA mit Geschwindigkeiten bis 250mm/sec in hoher Qualität.
ABS lehne ich wegen der Styrolausdunstungen ab.

Problem war natürlich die beschränkte Einsatzfähigkeit von PLA wegen der Temperaturbeständigkeit.

Gleich mal bei reprapworld ne Rolle Real und ne Rolle Esun Filament bestellt.

Ich muss sagen, PETG ist echt ein geiles Zeug !

Es vereint die Vorteile von PLA und ABS ohne deren Nachteile.
Vor allem ist es absolut geruchlos.
Sogar den "boiled water test" übersteht es problemlos.

Allerdings hatte ich die gleichen Probleme wie der Thread Ersteller mit den Klumpen an der Düse.
Tatsächlich neigt das Esun mehr dazu an der Düse zu kleben.
Mit dem weißen Real Filament habe ich die Probleme nicht.

Grundsätzlich will das PETG bei höherer Temperatur gedruckt werden.
Die Angaben bei reprapworld sind etwas zu niedrig angesetzt.
245-250° sollten es schon sein.

Im Gegensatz zu PLA, habe ich bis jetzt noch keinen Lüfter gebraucht um auch kritische Überhänge sauber drucken zu können.
Warping entsteht auch bei PETG, jedoch wesentlich geringer als bei PLA oder ABS.

Hält auf ner Dauerdruckplatte wie die Pest ab 58° und ist nach Erkalten gut abzulösen.


Gruss

Frank
 
FPV1

Banggood

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