Ladezyklen - Balancerleistung

[andreas..k]

Dieses Thema hat sich aus einem anderen Themaegeben und ich kopple es einfach einmal aus...
Anfang des Jahres (2017) hatte ich ein längeres Gespräch mit Stefan Klee (SLS) über die Haltbarkeit / Zyklendauer von Lipos. Da musste ich einiges von Ansichten über Bord werfen, was sich wie starkt auf die Lebensdauer auswirkt. Laut Stefan wirkt sich eine lange Balancerzeit sehr stark negativ auf die Lebensdauer aus, da die bereits vollen Zellen leicht überladen werden und danach gemeinsam mit den noch nicht vollen Zellen entladen werden. Und das so lange bis alles auf Nennspannung ist.
Evtl. gibt es noch weitere Interessenten mit einem dazugehörigem austausch...

 

[brandtaucher]

Die Frage ist, welches Prinzip der Balacer verfolgt. Es gibt verschiedene Methoden. Pauschal würde ich das so nicht unterschreiben. Wenn man sicher gegen will, kann man die Ladeschlussspannung einfach niedriger kalibrieren und vermeidet so Überspannung. Dann fehlt halt 1-2 % der Kapazität, was mir egal ist.

 

[Hans-Jürgen Duwe]

Wenn man ganz sicher ist eine Einzelzellenladung, bzw Entladung.
Zu Nickelzeiten habe ich ein relativ einfaches System genutzt die Zellen auf einem bestimmten Level anzugleichen.
Jede was mit einem Wiederstand mit vorgeschalteter ?Diode? versehen.
Der Widerstand hat so lange Energie verbraten bis die Diode dicht gemacht hat.
Dieser Pack lebt heute noch nach 10Jahre und nach 2 Jahren im Renneinsatz.

Bei LiPos ist es noch einfacher, da sie ja schon Balancer Anschlüsse haben.

 

[Kolbi]

Ich finde das Thema auch sehr interessant, denn Akkumulatoren sind eine Wissenschaft für sich. Lipo ist nicht gleich Lipo, da gibt es sicher einige Unterschiede in der Chemie und Fertigung, was sich auf Lebensdauer, Leistung, etc auswirkt.

Ohne genaue Kenntnis von Chemie und Aufbau, wird es schwierig das Optimum zu finden.

Ich habe mit billigen Smart-Chargern (B3) die direkt über das Balancerkabel laden, sehr schlechte Erfahrungen gemacht, Zellen werden nicht ganz voll bzw ungleichmäßig geladen. Ein gutes Ladegerät das den Ladestrom über die Hauptstecker einspeist, sollte die Zellen nicht überladen, da die Balancerkabel den überflüssigen Strom ableiten. Man muss halt aufpassen, dass die Balancerkabel dick genug sind um hohe Ströme abzuführen, dann kann eigentlich nix schief gehen.

Lg

 

[der-Frickler]

Ich habe mit billigen Smart-Chargern (B3) die direkt über das Balancerkabel laden, sehr schlechte Erfahrungen gemacht, Zellen werden nicht ganz voll bzw ungleichmäßig geladen. Ein gutes Ladegerät das den Ladestrom über die Hauptstecker einspeist, sollte die Zellen nicht überladen, da die Balancerkabel den überflüssigen Strom ableiten. Man muss halt aufpassen, dass die Balancerkabel dick genug sind um hohe Ströme abzuführen, dann kann eigentlich nix schief gehen.
Lg

Ich habe eher gegenteilige Erfahrung gemacht. Die kleinen Lader die an den Balancer gehen laden jede Zelle einzeln und unabhängig. Fertig ist wenn alle 4.2 haben.
Die größeren Lader haben meist deutlich mehr Ladeleistung am Hauptstecker als Balancerleistung, da der Balancer eben die überschüssige Ladung verheizen muss. Wenn die Zellen also weit auseinander sind können sie nur mit geringen Strom laden da der Balancer bei der vollen Zelle alles verheizen muss.

Hab e fürs Langsam/Kleinkram laden diese:
http://der-frickler.net/_media/modellbau/sonstiges/cheapo_charger.jpg

und fürs schnellere bzw größere Akkus jetzt diese:
http://www.banggood.com/de/ISDT-SC-608-150W-8A-MINI-Smart-LCD-Battery-Balance-Charger-p-1057271.html
Gab es letzt für 26€ beim Gearbest.

 

[andreas..k]

Selbstverständlich gibt es neben der Lade/ Balancerfrage noch etliche weitere Faktoren für eine hohe Zyklenzahl. Entladen mit Einzelzellentelemetrie halte ich heute für vorausgesetzt. Kostet unter 20€ pro Modell für die Leute mit Frsky. Mit Telemetrie und TGY Reaktor 250 habe ich hier in 2016 aus den TGY Nanotech 65c über 100 Zyklen bekommen. Alarm hatte ich bei 2,4V oder über 60% der Nennkapazität gesetzt, entladen mit ca 45c. Im Herbst habe ich dann angefangen für 2017 auf SLS Quantum 65c umzustellen und bei der Gelegenheit dann auch den ISDT Q6Plus mit angeschafft. Zu den Ladediagrammen finde ich nicht besonders vieles mit Aussagekraft. Bei Gerd Giese finde ich zu diesem Isdt Lader Diagramme und z.B. auch zu dem Junsi 4010. Zum Vergleich geht der Junsi im Schnitt bis ca 4.3V pro Zelle in der Balancerphase, der Q6 bleibt da klar drunter. Wobei der Junsi in einer anderen Preisklasse unterwes ist. Ich habe keine Möglichkeit das angemessen genau auszulesen, eine höhere Zyklenzahl abzuzählen traue ich mir ganz klar zu

 

[andreas..k]

Servus nochmals,
mittlerweile gibts von ISDT die nächste Serie- und ich habe meine vor etlichen Monaten besorgten Akkus viele male benutzt und auch den Ladevorgang mitvervolgt. Mal kurz zur Klarstellung: mich interessiert nicht die Frage, ob sich mit solchem Ladegerät alte Akkus- welche eigendlich in die Entsorgung gehören- nochmals reaktivieren lasssen, sondern ob neue hochwertige mit einem solchem Lader mehr Zyklen unter Hochlast hergeben ( ü60c )- und ebenso wo sich der Ladevorgang zu den älteren Ladern mit weniger Balancerleistung unterscheidet.
Soweit ich das jetzt hier verfolgen konnte, passiert das balancen nicht durch verheizen der Ladespannung, sondern durch überladen der Zellen und danach verbraten der Überspannung. Dabei gehen die einzelnen zellen auch bis 4.25V und werden danach wieder entladen- gemessen an den einzelnen Zellen am Balanceranschluss mit einem Externen Messgerät. Das Q6Plus geht da längst nicht so weit, denn es gleicht viel zeitiger aus und die Balancephase ist ausgesprochen kurz.
Die Balanceströme sind zwischen TGY Reactor und ISDT Q6 Plus einfach auf einem anderem Level: der Reactor liefert bis zu 330 mAh( an 6s jedoch nur einen Bruchteil davon) der ISDT geht mit 1.000mAh bei Bedarf an jeder Zelle los.
Nach etwa 60 Cyclen mit den SLS Quantum 60c kann ich den Vergleich ziehen: die mit Q6+ geladenen sind noch frisch, die anderen brechen unter Last ab etwa 50% Entladeleistung ein.
Alles Akkus für meiner Flieger- Racecopter sind bestimmt in einem ähnlichem Lastprofil unterwegs...
Und zuletzt: die neue Serie ISDT hat die Balancerleistung nochmals deutlich erhöht.