ACHTUNG: DHL Express erhebt jetzt auch Gebühren für Verzollung

sandrodadon

Fliegender Maschi
Kurze Frage - Raten DHL / Zoll oftmals einfach beim Wert der Ware? :confused:

Ich habe etwas per DHL Express bestellt mit einem "echten" Wert von exakt 100USD inkl Versand
DHL Express hat sich 32,xx€ gefragt sprich 11,90€ Wegelagerer-Gebühr und 20,81€ Mehrwertsteuer - Was einem Warenwert von 109,50€ entspricht.

Das ist doch auf keinen Fall rechtens, die haben einfach im Internet Preis XY gesucht?
Der erste Preis (Goodluckbuy, Thanksbuyer) liegt bei 110$ + pi*Daumen für DHL Express?

Beschwerde geht auf jeden Fall raus, auch wenn es "nur" um 3,50€ geht - Kann ja nicht angehen dass DHL Express bzw der Zoll in die Glaskugel schauen oder munter würfeln ...
 
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kritzelkratzel

Erfahrener Benutzer
Die Sache ist kompliziert.

Wenn du in einem Drittland etwas kaufst, agierst du als Importeur. Dein Lieferant soll idealerweise der Sendung eine Handelsrechnung oder Proforma Rechnung beifügen (in dreifacher Ausfertigung) damit der Zoll weiß, was da drin ist. Auf dieser Rechnung muss für jede Ware draufstehen, welche Warentarifnummer und welches Ursprungsland (COO) zutrifft. UPS hat eine recht gute Vorlage für eine richtige Handelsrechnung: http://www.ups.com/media/de/invoice_1.pdf - man sieht, die formalen Anforderungen an solche Dokumente sind nicht ohne.

Natürlich haben die Chinesen zu 99% keine Ahnung davon, was das alles funktioniert. Es ist ihnen auch schlicht egal. Manche schreiben schreiben keine Warentarifnummern auf die Rechnung, andere nehmen irgendeine Nummer, die sie irgendwo mal gegoogelt haben, andere geben die Ware an Versandagenturen, welche dann wiederum irgendeinen Stuss auf die Rechnung schreiben. Alles schon mal erlebt und X Mal mit den Augenbrauen gerollt.

DHL Express (wie auch alle anderen Selbstverzoller) muss dann herausfinden, welche Warentarifnummer für deine Sendung konkret zutrifft. Das ist oftmals recht genau, aber leider nicht immer. Dann wird auch schon einmal die nächste passende Nummer gezogen und ggf. dafür der Zoll angesetzt. Du kannst in jedem Fall unter Angabe deiner Waybill-Nummer in Widerspruch gehen ([email protected]), wenn du meinst, dass falsch verzollt wurde. Genaugenommen musst du das sogar, weil du als Importeur für die Zollabgaben gerade stehst - Stichwort Steuerhinterziehung. Bei € 3,50 würde ich aber vorsichtig meinen - das lohnt den Aufwand nicht.

Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, für meine Warenimporte die Warentarifnummern proaktiv selbst herauszusuchen und meinen Lieferanten mitzuteilen: schreibe diese Nummer an Position X in der Handelsrechnung, etc. Oftmals lasse ich mir die Handelsrechnung (oder das, wovon die Lieferanten glauben, das es das ist) vorab zusenden um zu korrigieren und zu modifizieren. Dann gibt es keinen Stress und meine Zollabgaben stimmen. Der Nachteil ist, dass man sich eben wieder einmal selbst um alles alleine kümmern muss.

Zum Abschluss nochmal die wichtigsten Links:
Warentarifnummer finden (1): http://www.hannover.ihk.de/internationalzoll/ein-und-ausfuhrbestimmungen/warennummern/suwazoon.html
Warentarifnummer finden (2): http://ec.europa.eu/taxation_customs/dds2/taric/taric_consultation.jsp
Import-Zollsatz finden: http://auskunft.ezt-online.de/ezto/Welcome.do
Ausfuhrliste (Dual-Use Güter, nur Export): http://www.ausfuhrkontrolle.info/ausfuhrkontrolle/de/gueterlisten/ausfuhrliste/
Aufbau Handelsrechnung: http://www.iloxx.de/net/iloxx/hilfe/exporttipps/handelsrechnung.aspx

Gruß,
Michael
 

Terminus

Erfahrener Benutzer
Buja, Punkt 1: er hat niemanden beauftragt die Ware zu verzollen, die machen es einfach. Dazu recht teuer...
Punkt 2 hier ist der Zolltarif uninteressant da er nicht über 150 Euro liegt.. Da wird immer nur MwSt bezahlt..
 

Terminus

Erfahrener Benutzer
Gibt es ein Update? Hat einer mal bereits gezahltes Geld von DHL wiederbekommen?

Ich will demnächst mal wieder was in China bestellen was schnell hier sein soll :). Kann man evtl im voraus wiedersprechen? Diese versteckten Kosten können in meinen Augen nicht rechtens sein, die Kosten müssten die in den Versandkosten mit einkalkulieren...

Gruß
Termi
 

kritzelkratzel

Erfahrener Benutzer
Ich will demnächst mal wieder was in China bestellen was schnell hier sein soll :). Kann man evtl im voraus wiedersprechen? Diese versteckten Kosten können in meinen Augen nicht rechtens sein, die Kosten müssten die in den Versandkosten mit einkalkulieren...
Ich glaube nicht. Es ist und bleibt ein Import-Vorgang und kein "normaler" Versand. Den Chinesen sind die extra-Kosten hier in DE total egal, sie verstehen sie nicht einmal. Du bezahlst die 10 extra Öcken plus MwSt dafür, dass DHL für dich die Importabwicklung macht. Weil es schnell sein soll, sind die Kosten eben so wie sie sind. Auch wenn der Kaufbetrag unter 150€ ist, muss immer die gesamte Importabwicklung gemacht werden. Die kostengünstige und auch langsamere Alternative ist dann nur die Post.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!
Habe grade eine auch so Sendung mir Provision bekommen.
Zusteller hat mir gesagt, dass ich eine Import Kunden Nummer bekommen muss, damit es zu vermeiden.
Dann werden die Sendungen zu mir anplombiert zugestellt und ich kann dann die selber verzollen.

Hat jemand so eine Nummer?
 

Rangarid

Erfahrener Benutzer
Die Gebühr nennt sich übrigens Kapitalbereitstellungsgebühr und ist keine Verzollungsgebühr, sondern dafür, dass die das Geld dir Vorstrecken und den Zoll schonmal bezahlen. Für kleine Sendungen is das nichts, aber wenn du für 1000€+ bestellst oder eben wie Speditionen wesentlich mehr kommt da schon was zusammen...
 
Und noche eine Frage wegen der Höhe des Einführungssteuers.
Die wurde falsch gerechnet, da in einer beigefügten Rechnung keine Frachtkosten stand. An wem soll ich mich wenden damit Einführungssteuer umrechnen?

Danke im Voraus!
 

kritzelkratzel

Erfahrener Benutzer
Versuche mal unter [email protected] mit Angabe der WayBill-Nummer. Reiche dort die Rechnung vom Verkäufer mit den ausgewiesenen Versandkosten ein Plus Zahlungsbeleg über die Gesamtsumme ein. Dazu ein freundliches Anschreiben und es sollte bald geklärt sein.

Ich finde dein Ansinnen, die Verzollung selbst zu übernehmen, durchaus sportlich. Du musst fit mit dem ATLAS-System werden. Wenn ich mir jedes Mal die ellenlangen Belege von DHL Express von meinen Importen ansehe, dann wird mir klar, dass die investierten 10€ Provision zur Zollabwicklung fast schon angemessen sind. Ich persönlich hätte keine Lust, das alles selbst zu machen, weil es Zeit und Nerven kostet.
 
Versuche mal unter [email protected] mit Angabe der WayBill-Nummer. Reiche dort die Rechnung vom Verkäufer mit den ausgewiesenen Versandkosten ein Plus Zahlungsbeleg über die Gesamtsumme ein. Dazu ein freundliches Anschreiben und es sollte bald geklärt sein.

Ich finde dein Ansinnen, die Verzollung selbst zu übernehmen, durchaus sportlich. Du musst fit mit dem ATLAS-System werden. Wenn ich mir jedes Mal die ellenlangen Belege von DHL Express von meinen Importen ansehe, dann wird mir klar, dass die investierten 10€ Provision zur Zollabwicklung fast schon angemessen sind. Ich persönlich hätte keine Lust, das alles selbst zu machen, weil es Zeit und Nerven kostet.
Es ist klar, aber wenn man z.B. die eine Sendung per China Air Mail bekommt, macht man nichts, bezahlt man nur 19% EUSt am Zollstelle und das wär's.

Machen Sie es gewerblich? Wenn es um Gewerbebestellung geht, z.B. 3000-5000€, was nimmt dann DHL dafür, diese 2%+MwST Provision oder lauft in dem Fall was anderes?

Dankeschön!
 
FPV1

Banggood

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