Bevor der Faden in den wohlverdienten Winterschlaf geht... Noch ein paar grundsätzliche Gedanken die mir aufgrund der diesjährigen Rennerfahrungen nun einigermaßen gereift sind:
Ein superaerodynamischer Copter erreicht natürlich die höchsten Geschwindigkeiten, unter ansonsten unveränderten Bedingungen (Motoren; Propsteigung), siehe
http://shrediquette.blogspot.de/2015/08/aerodynamics-in-racing-multirotors.html.
In der Praxis merkt man davon auch etwas, wenn man nicht am völligen Anschlag unterwegs ist ergibt sich durch den geringeren Luftwiderstand / reduzierten Drag / gesteigerte Effizienz eine längere Flugzeit.
Für Rennen braucht es aber, abgestimmt auf den Kurs, im Idealfall den "perfekt abgestimmten" Copter, sprich schneller als man an der schnellsten Stelle fliegen wird, muss er gar nicht fliegen können, dafür z.B. lieber schneller aus oder um eine Kurve kommen. So wird ja auch bei Rennwagen das Setup gemacht, das Getriebe abgestimmt, dass die ideale Balance die schnellste Rundenzeit ergibt. Auf die absolute Topspeed kommt es weniger an (außer beim Überholen). Beim Nürnberg-Race hat man genau so was gesehen, die Leute verändern ihre Abstimmung nach unten um sich dem "langsamen" Kurs anzupassen: weniger Zellen, Gasweg-Limiter, sogar mehr Gewicht aufladen gab es.
Die längere Flugzeit durch verbesserte Aerodynamik ist für Rennen auch irrelevant; sie gehen meistens vieeel kürzer als der Akku hält und weniger Akku mitnehmen macht wegen der begrenzten Hochstromfestigkeit nur begrenzt Sinn.
In der Praxis fehlt mir noch der Beleg, aber zumindest umfangreiches Fliegen im FPV Freerider Simulator hat mich eher auf das Gegenteil gebracht: Dort kann man den Linear Drag, also quasi den Luftwiederstand, einstellen. Stellt man ihn sehr niedrig ist die Beschleunigung und Endgeschwindigkeit sehr hoch, aber es läßt sich sehr schwer fliegen, weil der Copter von alleine kaum Fahrt abbaut, vor 90/180° Turns beispielsweise. Es fehlt ja die (natürliche) Bremse. Je mehr Linear Drag, um so einfacher fliegt es sich, und bis zu einem gewissen Punkt auch schneller, da man durch zurücknehmen von Gas und etwas Nick zurück schon recht ordentlich bremsen kann (ich muss leider überhaupt nur bremsen da meine Reaktionsgeschwindigkeit nicht unendlich klein ist).
Ergo: Fürs Racing kann zuviel Aerodynamik sogar hinderlich sein. Ein zuwenig kann (bislang) durch Leistungsgewicht, Propwahl, Akkuspannung... kompensieren.
Das führt natürlich zwangsläufig zum DERBE, denn der hat beides, Aerodynamik und Bremse. Bin gespannt ob es da noch weitergeht