Is ja alles gut ausgegangen.
Kann nur von meinem und von vielen benachbarten Modellflugvereinen berichten, dass man wenn man einige Jahre auf dem Buckel hat, auch so Geschichten erlebt. Aus diesem Sichtwinkel sind Multicopter eher relativ unspektakulär, da hört man kaum einen Einschlag, kenne da einen Vortex (5m Segler mit guter Festigkeit) der hat im Wald einen 5cm Ast durchschlagen (diesen Knall vergisst man nie).
Einfach mal zu einem Helimeeting, oder Jetmeeting gehen, da sind die Geschichten zu hause (und wenn man nicht aktiv teilnimmt, immer hinter dem Netz bleiben ...)
Nur kurz eine ähnliche Anekdote:
Flugfeld 17.00, warmer Herbsttag/abend, ca 5 Personen/Piloten anwesend. Oberpilot startet Raptor 50. Er hat vor ca 2Monaten Helifliegen begonnen und gute Fortschritte gemacht, kann bereits Rundflug und übt oft Nasenschweben. Hierbei (wenn Oberpilot Nasenschweben übt) ist es nicht selten, wenn sich dabei die anderen anwesenden Piloten hinter den Zaun oder ins Auto zurückziehen (man kennt sich ja).
Nun trägt Oberpilot den knatternden Rappi 50 zur Landebahn, verantwortungsvolle Blicke in alle Himmelsrichtungen folgen, ein hastiger RC-Check, ein heftiges Ausatmen und dann wird der Rotor auf Drehzahl gebracht. Die anwesenden Piloten verrichten vordergründig ihre Tätigkeiten, hintergründig ist aber immer ein Auge auf Oberpilot gerichtet (ich war schon lange im Auto fliege ja FPV und ob einer meiner Kopter gerade in der Luft ist wissen die gar nicht).
Nun passiert genau nichts. Oberpilot steht wie angewurzelt und starrt auf den Heli mit 2000 Kopfdrehzahl, die anderen Piloten beobachten nun schon sehr genau was Oberpilot da treibt, und begeben sich schon langsam hinter den Zaun (ev anwesende Ehefrauen oder Freundinnen wären schon lange ins Auto beordert worden).
Nach einigen Minuten bewegt sich Oberhelipilot langsam auf Oberpilot zu, von weitem schon mit ruhiger und lauter Stimmer erfolgt die (psycholigisch geschulte) Ansprache "Was is?". Operpilot entgegnet ebenfalls sehr ruhig "Nix, gar nix". Nach einer Weile fügt er noch hinzu "Er tuat nix", ohne dabe den Blick vom Rappi mit 2000 Kopfdrehzahl zu nehmen.
Nun kommt Action in die Sache. Oberpilot hat offensichtlich keine RC-Kontrolle über den Rappi, der machte auch bisher keine Anstalten sich zu bewegen, beginnt sich aber nun langsam (am Boden zu drehen). Aufgrund der veränderten Situation geht OberHeliPilot langsam "rückwärts" vom Heli und von Oberpilot weg und hinter den Zaun.
ca 10min später endet die Geschichte mit Sprit-aus. Oberpilot trägt den Heli zum Tisch zurück und vermeldet unbeeindruckt, "Was war da denn wieder los?". Die Fehleranalyse brachte einen leeren Empfängerakku als Schuldigen zu Tage (man stelle sich vor, das wäre im (scharfen) Steigflug passiert ...).
Hab auch schon welche erlebt die einen 35ccm OS 4Takt nach der Landung mit einem "Fetzen" abstellen, also einfach den Fetzen in den Propeller werfen, und dabei den staunenden Kollegen "I kann eam aondas ned ostölln" zuruft. Andere wiederum "stopften" mit einem Schraubenzieher lästige Kabel (neben Emfpänger und Akkus) in den Rumpf eines Graupner Speed (Hotliner). Überraschenderweise gab es in einem der nächsten Flüge plötzlich eine "Störung". Das ist wenn der Pilot noch laut "Störung" vor dem Knall rufen kann. Das "Stopfen" möchte ich nachträglich noch als "kraftvoll" oder "mutig" also ohne Rücksicht auf dünne Kabel, Antennen, oder Litzen beschreiben. Der hat auch immer seinen Kofferaumdeckel - "zugedrückt", obwohl da einige Modelle noch den einen oder anderen Flügel noch nicht ganz drinnen hatten.
Je mehr man fliegt, desto mehr erlebt man, und je mehr "Piloten" zusammenkommen desto mehr kann man erzählen.
lg Ferdl