Nachdem ich ja mit dem Antennenbau persönliches Neuland betreten habe, wollte ich natürlich auch irgendwann mal rausbekommen, wie gut die Antennen einer Vermessung mit wirklich professionellen Messgeräten standhalten.
Durch persönliche Kontakte konnte ich Verbindung mit einem Unternehmen herstellen, das professionelle Antennen Entwicklung betreibt und auch das nötige Messequipment besitzt. Der Mitarbeiter der die Vermessung mit mir zusammen gemacht hat, war sehr von dem Thema angetan und auch von unseren Antennenformen
Da die Firma selber gerade in dem Frequenzbereich entwickelt, waren ihm auch unsere Anforderungen an die Antennen und die damit einhergehenden Probleme bekannt. In Zukunft werden wir wohl noch mehr in dem ISM Band erleben. Da werden gerade Antennen für die Car to Car Kommunikation entwickelt…
Aber zurück zur Vermessung. Wir hatten Zugang zu einem Netzwerk Analyzer der 30.000€ Klasse. Damit haben wir erst einmal die Rückflußdämpfung der von mir gebauten Helical und CL/SPWs gemessen. Als Frequenz für die Messung haben wir meinen aktuellen Kanal 5.866 GHz genutzt.
Mir ging es vor allem darum, wie die Antennen in dem Frequenzbereich performen und der Einsatz von Plastikrohren (meistens ja PVC) die Frequenz der Antenne deutlich verschiebt.
Um es kurz zu machen. Alle von mir nach der Anleitung gebauten Antennen waren funktionstüchtig und haben die Erwartungen an die Baumethode erfüllt. Ich habe natürlich kein Stehwellenverhältnis von 1,1 erwartet.
Nun zu den Details:
1. Antenne - Helical 6 turn. Dielektrikum Luft mit einer schmalen Acryl Stütze.
Ergebnis: Rückflußdämpfung 18db, das entspricht einem Stehwellenverhältnis von 1,3. Damit werden 2% der Leistung durch Reflektion verschenkt.
2. Antenne -Helical 6 turn. Dielektrikum Plastik Rohr wie in der Baubeschreibung.
Ergebnis: Rückflußdämpfung 16,3db, das entspricht einem Stehwellenverhältnis von 1,35. Damit werden 2-3% der Leistung durch Reflektion verschenkt.
3. Antenne -Helical 6 turn. Meine Beste. Dielektrikum Luft mit einer schmalen Acryl Stütze.
Ergebnis: Rückflußdämpfung 19,3db, das entspricht einem Stehwellenverhältnis von 1,25. Damit werden 1-2% der Leistung durch Reflektion verschenkt.
4. Antenne -Helical 10 turn. Dielektrikum Luft mit einer schmalen Acryl Stütze.
Ergebnis: Rückflußdämpfung 17,3db, das entspricht einem Stehwellenverhältnis von 1,3. Damit werden 2% der Leistung durch Reflektion verschenkt.
Die Bilder zeigen die Abstimmung ohne Optimierungsversuche. Durch Manipulation des Abstandes der Wavetrap zum Reflektor konnten noch geringfügige Anpassungen vorgenommen werden. Diese bewegten sich aber im Bereich von 1-2% an Leistungsreflektion mehr oder weniger. Das ist schon Jammern auf ziemlich hohen Nivau ;-).
Wir werden die Messungen demnächst noch einmal wiederholen, da der SMA Konnector im Meßaufbau nicht den besten Eindruck machte. Es wird gerade ein neuer Adapter hergestellt um die Ergebnisse zu verifizieren.
Erkenntnisse:
- Der Einsatz von Plastik Rohr als Antennenstütze verursachte keine relevante Frequenzverschiebung im Vergleich zu Luft als Dielektrikum
- Die letzte Windung am Reflektor sollte eine 1/4 Umdrehung parallel zum Reflektor verlaufen.
- Der Abstand der Wavetrap zum Reflektor ändert die Abstimmung im messbaren Bereich
- RG174 Kabel hat messbare Verluste im Vergleich zu RG316
- Es ist durch aus möglich, nach der Anleitung eine brauchbare Antenne zu bauen.
Zum Schluss habe ich noch meinen selbstgebauten Milchquirl vermessen der an meinem Diversity sitzt.
Dabei wollte ich vor allem den Einfluss der gebräuchlichen Schutzhüllen um die Antenne untersuchen. Die Ergebnisse waren sehr interessant. Urteilt selber.
Ohne Schutzhülle. Alles Paletti.
Mit dem beliebten Acryl Ei. Man erkennt bereits eine deutliche Frequenzverschiebung.
Mit Überraschungs Ei. In dem Ei war wohl nicht die beste Überraschung.