Sooo, nachdem nun wieder etwas Geld im Haus war (ja war, es ist schon wieder weg
), konnte ich ein paar Dinge meiner Einkaufsliste streichen um am ES weiterbauern zu können. Manches mag vielleicht etwas "stümperhaft" gebaut aussehen, aber der Easystar ist für mich mein absolutes Anfängerprojekt, sowohl was Flugerfahrungen angeht, wie auch sämtliche Bastelarbeiten mit denen ich mich zuletzt in meiner Schulzeit wohl ausseinandergesetzt habe. Wenn also mal was nicht absolut perfekt aussehen sollte oder einfacher hätte gelöst werden können, so liegt das einfach an mangelnder Erfahrung in diesem Bereich und ich bitte um Verständnis
.
An Kreativität und Ideen hat es hoffentlich nicht gemangelt
.
Fangen wir bei den Servos an, oder wie Andi es lieber formulieren würde:
[align=center]
[size=medium]"Dem Frankensteinservo"[/size][/align]
Alles begann eines schönen morgens, recht harmlos. Da ich ja wie in voherigen Posts beschrieben das Höhenleitwerksservo ganz nach hinten setzen wollte, musste ich den Ausgang des Servokabels aus dem Servo nach unten verlegen. Also schnell aufgeschraubt, Loch in die untere Abdeckung gebohrt und gut war... dachte ich
Noch eben die Nasen abgenommen um das Servo zu verkleinern.
und natürlich eingeschrumpft um das eindringen von Kleber später zu verhindern. In meinem persönlichen Fachjargon nennt sich das "eintoasten" weil ich hierfür die gleichmäßige Wärmeabfuhr eines ca. 30 Jahre alten Toasters zuhilfe nehme. Die Idee stammt von Andi, da bin ich unschuldig
Hmm, nun hatte ich aber ein Problem. Ich wollte ja durch das Heck ein Glasfaserrohr stecken und durch genau dieses Rohr die Servokabel der beiden Servos führen. Stecker oder Lötstellen hätten da aber nicht reingepasst. Also, Kommando zurück, Servo wieder aufgeschraubt, Kabel abgelötet und die gedrehte Verlängerung direkt ans Servo gelötet.
Und das alles mit einem Lötkolben den höchstens Elefanten zum Pizzabrot bestreichen nehmen würden.
Ich glaub Andi haben den Flüche die am anderen Ende der Telefonleitung zu hören waren nicht wirklich etwas abgewinnen können. Aber er schaffte es mein gemüt zu beruhigen und so konnte ich tatsächlich Mikrolötungen mit einem Elefantenlötkolben vollbringen. Zuvor hatte ich mit Heisskleber die Kabel am Gehäuse fixiert da mir selbst mit der Hilfe einer "dritten Hand" schlicht und ergreifend die Hände ausgegangen sind
. Die Lötungen auf der Platine wurden zum Schluss noch mit Heisskleber auf schlimmer und ewig fixiert.
Beim zweiten Servo ging die Arbeit dann schon viel leichter von der Hand und die lötstellen wurden richtig gut. Aber natürlich konnte nicht alles glatt laufen, bei mir wär das doch sonst ein Wunder. Wieder hatte ich vor dem Löten die Kabel temporär am gehäuse per Heisskleber fixiert. Beim abziehen von diesem, wie sollte es anders sein, rutschte ich volle Kanone ab und riss mal gleich das Signalkabel mit in die Tiefe.
Zu dumm nur das ich diesmal so gut gelötet habe das es gleich die komplette Leiterbahn aus der Platine riss und sie jetzt einsam und allein am Signalkabel hing
.
Hmm... was nun... wegschmeissen wollt ich das Servo nun auch nicht. Ja ach, was solls, löten wir halt das Signalkabel mit meinem Elefantenlötkolben direkt an den Pin des Chips dran. Auf einer Platine die man nicht aus dem gehäuse nehmen kann eine verzwackte Aufgabe. da musste schweres Gerät ran, also, Dremeleinsatz. Die geburt des Frankensteinservos nahm seinen lauf. Kabel wieder temporär fixiert, nachdem ich das Servogehäuse schon auf dem OP Tisch halb zerschnitten hatte war ja nun genug Platz.
Ich frag mich heute noch wie ich es geschafft habe genau den richtigen Pin mit einem 5x so dicken Lötkolben zu treffen ohne irgend etwas zu verbrutzeln oder ne kalte Lötstelle zu erzeugen.
Gut, sicherheitshalber mit Heisskleber die Stelle ummantelt damit da nix passieren kann. Servo zusammengeschraubt, und nochmal von der Seite Heisskleber rein ohne natürlich den Motor oder Poti zu treffen.
[size=medium][align=center]TAADAAA, wir präsentieren Ihnen "Das Frankensteinservo"[/align][/size]
Und was ein Wunder, beide Servos funktionieren einwandfrei ohne auch nur ansatzweise Mukken zu machen. gar keine Frage habe ich beide Servos als erstes einem 10 Minütigen Dauerstresstest ausgesetzt. Kein einziger Fehler. Hmm, scheint als ob ich doch irgendwas richtig gemacht habe.
So, nachdem beide Servos ihre Verlängerung hatten gings dem Glasfaserrohr in der Größe 8x6 pultrudiert an den Kragen. Zurechtgeschnitten auf die korrekte Länge sowie ein kleines Loch für die Kabel des Seitenleitwerksservo gebohrt sieht die ganze Geschichte dann so aus.
Das erste Servokabel ging natürlich noch einfach durch das Rohr. Das zweite habe ich auf einer Länge von 10cm mit einem 2mm Carbonstab zusammengeschrumpft um mit dessen Hilfe das Kabel "durchzuschieben". Mit Hilfe von ein bisschen Seife, nein Gleitgel stand gerade nicht zur Verfügung, flutschte das Kabel auch schon viel einfacher durch.
Nein, davon gibt es keine Fotos... [size=small]Notgeiles Pack[/size]
Nachdem ich im Elapor Ausparungen für die Servos und das Rohr geschnitten hatte sah das ganze so aus:
Hier das Seitenleitwerksservo
Hier das Höhenleitwerksservo
der zuvor erwähnte 2mm Carbonstab hat natürlich auch seine Daseinsberechtigung und wurde einmal dem Höhenleitwerk,
sowie dem Seitenleitwerk zugeführt.
Ins HLW habe ich den Stab mit 5min Epoxy geklebt, im Seitenleitwerk ist er noch nicht verklebt.
Hier sieht man ganz gut das der Carbonstab vom Seitenleitwerk schräg durch das Höhenleitwerk bis in das Glasfaserrohr im Rumpf geht.
Noch schnell eine Tür unter die tragfläche geschnitten. Diese wird später anschaniert wie von einem anderen user hier bereits vorgemacht.
Kabelführungen für die Antennen meines Empfängers habe ich ebenso durch plastikrohre in den Rumpf geschnitzt. Die Überhänge die auf dem Bild zu sehen sind habe ich direkt am Rumpf abgeeschnitten.
Damit wär schonmal einiges geschafft.
Da ich von Poly-Tec mir den Aluspinner mit Aeronaut Klappluftschrauben besorgt hatte, und diesen als pusher ja verwenden will, musste ich die Luftschrauben noch gegen sich überkreutzen sichern. Somit sollten sich die Luftschrauben nicht mehr zu nahe kommen können.
Hierfür habe ich zwei 4x4x4mm kleine Holzklötze aus einer 4mm Birkensperrholzplatte geschnitten.
Die Luftschrauben habe ich an den Gelenken an denen die "Würfel" geklebt werden sollten angeschliffen und den Klotz mit 5min Epoxy verklebt.
Funktioniert einwandfrei, nur sieht es noch etwas... ähm... sagen wir "würfelig" aus.
Also den Würfeln noch schnell einen Winkel verpasst...
... und stark in der Höhe gestutzt.
So sieht das doch schon viel besser aus und funktioniert tadellos.
Somit hätten wir Spinner und luftschrauben auch abgehakt.
Als nächstes stand heute die Erstellung der Motorhalterung auf dem Programm. Eine recht umfangreiche Arbeit wie sich herausstellte, aber mit dem Ergebnis bin ich mehr als zufrieden. Sie wurde sehr stark nach Renes Vorbild gefertigt, und auch der regler wird sich an selbiger Stelle wiederfinden. Die komplette halterung wurde aus 4mm Birkensperrholz gefertigt.
Zuerst die Grundfläche auf die der Motor geschraubt werden soll. Sie ist 80mm lang und 37mm breit.
Die Kanten wurden natürlich sauber abgeschliffen, wie bei allen Teilen die von Außen am Flugzeug sichtbar und fassbar sind.
Bei den Rundungen hab ichs mir einfach gemacht, wozu hab ich nen Dremel
.
Hier sind die Zeichnungen für die Löcher und Ausparungen des Motors zu sehen.
So sieht das ganze dann mit dem Motor verschraubt aus.
Der Motor musste natürlich noch eine Motorhaube bekommen, nicht wirklich nötig aber ich finds optisch schick. Kühlung sollte auch noch ausreichen. Die haube ist aus einer alten 32mm Filmdose gefertigt.
Drei weitere Teile formten sich aus dem Sperrholz heraus. Zum einen der Längsträger (nennt man den so?)...
sowie eine horizontale Verbindung in 65x30 welche im ursprünglichen Motorraum Platz findet, sowie ein merkwürdiger Kreis in 37mm
.
Der Kreis wurde mit dem Dremel auf einfache art rund geschliffen...
... anschließend wurde in die Mitte ein 1cm Loch gefräst und der Kreis halbiert. Das andere Stück wurde ebenfalls den Bedürfnissen des Einsatzortes zurechtgeschnitten wodurch ein Ende halb rund wurde.
Nachdem Ausparungen die zur Montage sowie zur gewichtsersparnis dienen geschnitten und gefräst wurden, sehen alle 4 Bauteile nun so aus. Wie beim Holzklotzbauen im Säuglingsalter
.
Und bringt man diese Teile nun zusammen, erhält man... na... wer weis es wer weis es?....
[size=large]TAADAA, eine Motorhalterung[/size]
Gewicht ist, wie ich finde, mit 35g im akzeptablen Bereich geblieben.
Das wars vorerst, zu mehr hatte ich heute kein Bock
:
Kritik und Vorschläge sind willkommen, aber denkt dran, ich bin Anfänger, also erschlagt mich nicht wegen dem Design, der bauart oder weswegen ich sonst noch so erschlagen werden könnte