Ich finde die vorherrschende Meinung ein wenig zu politisch. Auch mit Gummis kann man durchaus sicher fliegen. Wer natürlich eine unbekannte Qualität ausprobiert und dann auch nur einen Gummi pro Prop nimmt, geht ein hohes Risiko ein. Doch wenn man mal eine Quelle gefunden hat, die dauerhaft verlässliche Gummis liefert und dann auch noch zwei nimmt, ist man durchaus sicher.
Ein Mitnehmer ist kein Garant für Sicherheit. Die drei Spannkonus-Mitnehmer zum Beispiel, die bei meinen (nicht gerade billigen) Scorpion-Motoren dabei waren, sind echt gefährlich, da der Konus bei allen dreien falsch gefräst ist. Wenn das obere Ende schon maximal gequetscht ist, sind unten die Backen noch überhaupt nicht unter Druck. Fazit: Mir ist zwei Mal ein Prop samt Spannkonus weggeflogen. Selbst übertriebenes Festziehen hat nichts gebracht, dabei würden eher die Props verquetscht.
Zwei andere Sorten Mitnehmer, die ich nun gekauft hatte (einmal billig, einmal teure CNC-Ware) eiern wie blöde, was zu fürchterlichen Unwuchten führt. Bis heute habe ich noch keine Mitnehmer für 3mm-Wellen gefunden, die mich wirklich durch guten Halt UND Präzision überzeugt haben.
Hinzu kommt das Problem, dass fast alle Propeller hoffnungslos krumm und schief sind. Dummerweise lassen sich Propeller im Gegensatz zu Heli-Rotorblättern nicht statisch und dynamisch wuchten kann, da der Blattschwerpunkt nicht messbar ist. Auch der Blattspurlauf lässt sich nur sehr bedingt hinbiegen. Es ist alles mehr oder weniger Murks.
Die PropSaver mit ihren Gummis sind zumindest in der Lage, sich positiv auf den Blattspurlauf auszuwirken. Im Mitnehmer ist der Propeller starr eingespannt und hat keine Möglichkeit, beide Propellerblätter in die Waage zu bringen. Mit PropSavern stelle ich oftmals einen deutlich ruhigeren Lauf fest, weil die Fliehkraft den Propeller waagerecht ausrichten kann. Hierbei geht es nicht um richtige Schieflagen auf dem PropSaver, sondern meist nur um wenige Hundertstelmillimeter, die aber einen gravierenden Einfluss auf die Laufruhe haben.
Als Heli-Pilot neige ich dazu, Vibrationen schon da zu eliminieren, wo sie auftreten und nicht erst die Kamera am Ende der Vibrationskette aufwändig gegen Schwingungen zu dämpfen. Und mit zwei Gummis pro Propeller halte ich das Risiko für äußerst gering. Ich bin jetzt nicht grundsätzlich nur für den Einsatz von PropSavern, doch bei dem krummen Murks, den man heute verkauft kriegt, bin ich von Mitnehmern auch nicht mehr überzeugt.